Historisches Hofheim am Taunus

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Hofheimer Personen

 

Horst Winterstein

Foto: Studio Reinhardt


Mitglied des Kreistages des Main-Taunus-Kreises von 1968 bis zu seiner Wahl zum Hessischen Innenminister 1984. Mitglied des Hessischen Landtages von 1976 bis 1991, von 1980 bis 1984 als Vorsitzender der SPD-Fraktion. Hessischer Minister des Innern von 1984 bis 1987



* 5. Oktober 1934 in Sivac, heute Serbien
+ 24. Juli 2006
                    

Horst Winterstein wurde wie sein Vater Ladislaus und sein Bruder Norbert im früheren Jugoslawien (heute Serbien) geboren, und zwar in dem Ort Sivac. Nach dem Krieg kam seine Familie über Salzburg und Darmstadt nach Hattersheim, wo sein Vater 1951 von der SPD zum Bürgermeister gewählt wurde.  Nach dem Abitur in Darmstadt studierte Horst Winterstein Rechts- und Staatswissenschaften in Frankfurt a. M. und legte 1964 das juristische Staatsexamen ab. Von 1964 bis 1966 war er Regierungsassessor bei der Hessischen Finanzverwaltung und von 1967 bis 1970 Geschäftsführer des Hessischen Städtebundes, danach ab 1971 Geschäftsführer des Hessischen Städtetages.

Im Alter von 26 Jahren wurde er 1960 Gemeindevertreter von Hattersheim und blieb es bis 1977. Er wurde 1968 in den Kreistag des Main-Taunus-Kreises gewählt, dem er bis zu seiner Ernennung zum Hessischen Innenminister 1984 fast vier Wahlperioden angehörte. Er war auch Mitglied der Verbandsversammlung des früheren Regionalen Planungsverbandes Untermain. Bei den Jungsozialisten beginnend leistete er viel Parteiarbeit, war Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Main-Taunus und mehrere Jahre stellvertretender Vorsitzender des SPD-Bezirks Hessen-Süd und Mitglied des Landesvorstandes.

Im Juni 1976 wurde Horst Winterstein Mitglied des Hessischen Landtages, wo er vom Dezember 1978 bis zum März 1980 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion war und danach Vorsitzender der Fraktion wurde. In dieser Funktion hat er nach der Landtagswahl im September 1982 die schwierige Phase der Regierungsbildung mitgestaltet, die durch das Ausscheiden der FDP und den Einzug der Grünen in den Landtag verursacht wurde. Nach der vorgezogenen Landtagswahl im September 1983 wurde er in dem von den Grünen tolerierten Kabinett des Ministerpräsidenten Holger Börner im Juni 1984 Innenminister und blieb es auch in der im Oktober 1985 gebildeten ersten rot-grünen Koalition auf Länderebene. Im Jahr 1983 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Die knappe Wahlniederlage der SPD bei der Landtagswahl 1987 beendete seine knapp vierjährige Amtszeit im April 1987. Er blieb in der nächsten Wahlperiode in der Opposition, wurde 1991 als Landtagsabgeordneter wieder gewählt, gab dann aber sein Mandat zurück. Er wurde danach Geschäftsführer der Gesellschaft für Kommunalbau Hessen-Thüringen mbH in Frankfurt. Von 1998 bis 2004 war er Aufsichtsratsvorsitzender des hessischen Landesverbandes des Deutschen Jugendherbergswerks. Um 2002 zog er von Hattersheim nach Hofheim um. Er starb im Jahr 2006; sein Grab liegt auf dem Hofheimer Waldfriedhof.


Quellen:
„Winterstein, Horst“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1118108434> (Stand: 24.7.2021)
https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Winterstein (Stand: 14.09.2021)
Reuschling, Dieter: 85 Jahre SPD-Fraktion im Kreistag des Main-Taunus-Kreises (1928 - 2013). Hrsgb. SPD-Fraktion im Kreisatg des Main-Taunus-Kreises. Hofheim a. T, 2014.

Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Dieter Reuschling)
Foto: Studio Reinhardt, Hofheim am Taunus


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