Historische Bauwerke in Hofheim am Taunus (28)
Untertor der Stadtmauer
Hauptstraße / Am Untertor
Nachdem Hofheim im Jahr 1352 Stadtrechte erhalten hatte, wurde in mehreren Jahrzehnten die Stadtmauer stufenweise errichtet. Sichtbare Reste sind heute nur noch wenige erhalten geblieben, z.B. in der Mauergasse. Die beiden Stadttore, auch "Oberpforte" und "Unterpforte" genannt, lagen am damaligen nördlichen und südlichen Ende der Hauptstraße. Sie sind auf den beiden einzigen bisher bekannten Darstellungen der Stadtmauer erkennbar, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden sind. Das Untertor, auch "Fischertor" genannt, stand an der Kreuzung der Hauptstraße mit den Straßen "Am alten Bach" und "Am Untertor".
Im Untertor war zeitweise auch das Untersuchungsgefängnis ("Criminalgefängnis") oder die Arrestzelle für Hofheim untergebracht. Als das damalige Amt Hofheim ab 1810 mit dem Amt Höchst am Main zusammengelegt worden war, wurde das Gefängnis in Hofheim überflüssig. Das Untertor wurde um 1817 abgebrochen.
Außerhalb der Stadtmauer und in der Nachbarschaft des Untertores lag am Mühlbach die Untermühle. Ab 1877 wurde die Mühle von den Gebrüdern Engelhard zur Gerberei und Lederfabrik umgewandelt, die 1897 von den Gebrüdern Neumann gekauft und weiter ausgebaut wurde. Im Jahr 1960 wurde der Betrieb eingestellt, das Gelände an die Stadt verkauft und die Fabrik ab 1962 abgebrochen. Der vor der früheren Stadtmauer verlaufende Mühlbach wurde 1963 zugeschüttet. In Erinnerung an die Lederfabrik wird der heutige Parkplatz am Untertor auch "Neumann'sches Gelände" genannt.
Bearbeitung: Arbeitsgruppe "Beschilderung historischer Gebäude"