Historische Bauwerke in Hofheim am Taunus (A1)
Ehemaliger "Rheingauer Hof"
Lorsbacher Straße 1 und 1 a
Im Jahr 1887 ließ Jakob Herzog das Wohnhaus mit Wirtschaft und Tanzsaal errichten. 1890 wurde das Gasthaus um ein großes Gartenlokal, das bis zur Hattersheimer Straße reichte, erweitert. An der Ecke Hattersheimer Straße / Lorsbacher Straße stand bis 1911 noch die Wendelinskapelle. Später übernahm Johann Heinrich Franz Michaut den "Rheingauer Hof" und ab 1925 bewirtschaftete ihn Sohn Alexander mit seiner Frau Anna.
Am 15. Januar 1945 tauchten feindliche Tiefflieger über Hofheim auf. Zwei Bomben wurden ausgeklinkt. Eine fiel neben die Brückenstützmauer und beschädigte das Haus Staab in der Hattersheimer Straße. Die zweite traf direkt den "Rheingauer Hof" und tötete die Inhaber Alexander (*1883) und Anna (*1894) Michaut. Sohn Karl war gerade außer Haus. Tochter Carola konnte nach langer Suche in den Trümmern schwer verletzt geborgen werden. Ebenfalls ums Leben kamen Adolf Weiler (*1914) und seine Ehefrau Elisabeth (*1916). Ihr kleiner Sohn Hans überlebte, geschützt von einem Tisch.
Der "Rheingauer Hof" wurde 1950 abgerissen, die Bäume der Gartenwirtschaft gefällt und das Areal für eine Bebauung planiert. November 1951 eröffneten die "Capitol-Lichtspiele" rechtzeitig vor dem 600-jährigen Stadtjubiläum. Es folgte die Bebauung an der Ecke Hattersheimer Straße / Lorsbacher Straße mit einem Geschäfts- und Wohnhaus, dieses wurde wenige Jahre später aufgestockt und die Lücke zum "Capitol" geschlossen. 50 Jahre später musste das Kino geschlossen und 2006 abgerissen werden. Bis zur Neubebauung 2015 nutzte man die Fläche als Parkplatz.
Im Frühjahr 2016 wurde der Neubau des Wohn- und Geschäftshauses der Hofheimer Wohnungsbau eingeweiht.
Bearbeitung: Arbeitsgruppe "Beschilderung historischer Gebäude"