Historisches Hofheim am Taunus

Altes für die Zukunft bewahren!


Historische Bauwerke in Hofheim am Taunus (A3)


Evangelische Kirche

Kurhausstraße 22

 

Foto: Heiko Schmitt

Mit dem Bau der evangelischen Kirche wurde am 6. September 1899 auf einem erhöhten Standort oberhalb der Kurhausstraße begonnen. Die Kirche wurde im neugotischen Stil von dem Architekten Hofmann aus Herborn errichtet. Die Kirche liegt zwischen dem Rand der Altstadt und einem gleichzeitig entstandenen Gebiet von Gründerzeitvillen am Fuße des Kapellenberges. Die Weihe der Kirche erfolgte am 31. Oktober 1900 mit dem Bibelwort: "Und bauet auch ihr euch als lebendige Steine zum geistlichen Hause...".

Die Denkmalpflege beschreibt die Kirche der heutigen Johannes-Gemeinde wie folgt:

"Beherrschende Einturmfassade mit vorspringenden Strebepfeilern und Seitenkapellen. Schlichte Lanzettfenster und Rundfenster mit einfachen Rosetten, reichste Baudetails sind am Obergeschoss des Turmes mit spitzem Helm und vier Nebentürmen die gestelzten Drillingsfenster. Verputzter Baukörper mit Gliederungen aus Sandstein, Eckquaderung, Kaffgesimse, Fensterlaibungen und -umrahmungen. Flache Querhausarme und Chor gerade geschlossen, am Chor polygonaler Sakristeianbau.

Im Gegensatz zur starken Aufgliederung des Außenbaus steht der einheitliche Saal mit flachen Abseiten im Inneren. Er besteht aus der spitzbogigen Holzdecke über kurzen Säulchen auf Konsolen. Chorkanzel mit Zugang durch die Rückwand des Chores, darüber großes, gestelztes Drillingsfenster mit originaler Verglasung. Die Originalausstattung von den Terrrakottafliesen mit Lilienmotiv über Bänke, hölzerne Orgelempore und Orgel, Sandsteinaltar und reich verzierten Schalldeckel sind gut erhalten."


Evang. Kirche, um 1910 - Foto: Stadtarchiv Hofheim

Zur Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde:

Hofheim war im 16. Jahrhundert für einige Jahrzehnte fast rein lutherisch. Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde beginnt erst im 19. Jahrhundert. Durch die fortschreitende Industrialisierung und den Eisenbahnbau kamen immer mehr evangelische Christen nach Hofheim. 1870 entstand eine evangelische Gemeinde in Hofheim. Die evangelischen Bürger gehörten zur Kirchengemeinde Diedenbergen, erst 1879 bildete Hofheim eine Filialgemeinde gemeinsam mit Marxheim und Kriftel. Ab 1877 gab es im Kellereigebäude einen Betsaal. Eine eigenständige Filiale wurde die Gemeinde erst mit dem Bau der Kirche im Jahr 1900. Es dauerte noch bis 1914, bis die Gemeinde ihre völlige Selbstständigkeit erlangte. 1975 erfolgte die Benamung in Johannes-Gemeinde. Die Kirche wurde mehrfach renoviert, 2010 wurde das Dach saniert. Die Orgel wurde 1983 umgebaut, Gehäuse und ein Teil der Holzpfeifen blieben erhalten. Das Geläut besteht aus drei Glocken, wovon jeweils zwei Glocken in den Weltkriegen eingezogen und später wieder ersetzt wurden. 2020 wurde der Treppenaufgang vor der Kirche neu gestaltet.

 

 





Quellen:

https://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/objekte/
https://johannesgemeinde-hofheim.ekhn.de/startseite/wer-wir.sind/unsere-kirche/geschichte.html (Stand: 30.07.2021)
Joachim Janz, Kirche der Evangelischen Johannesgemeinde in Hofheim, aus: "... und gründet sein Gewölbe auf die Erde." - Der Kirchenführer des Main-Taunus-Kreises, 2011

Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Wilfried Wohmann)


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