Hofheimer Personen |
Matthäus Heilmann
Hammerklavier- und Orgelbauer in Mainz.
* 10. Mai 1744 in Hofheim am Taunus
+ 10. März 1817 in Mainz
Matthäus Heilmann wurde als Sohn des Schuhmachers Johannes Wendelin Heilmann und seiner Ehefrau Anna Katharina geb. Müller geboren. Seine Lehrzeit absolvierte er beim Orgelmacher des Domkapitels Johannes Kohlhaas dem Älteren in Mainz, der nicht nur ein angesehener Orgelbauer war, sondern auch das Schreinerhandwerk bestens beherrschte.
1777 heiratete Matthäus Heilmann die Mainzer Bürgerstochter Apollonia Müller. Im gleichen Jahr wurde er in die Mainzer Bürgerschaft und in die Mainzer Goldschmiedezunft aufgenommen, der die Orgelbauer aus Tradition angehörten.
Am 3. April 1788 wurde er durch Dekret des Kurfürsten und Mainzer Erzbischofs Karl Joseph von Erthal zum Hoforgel- und Instrumentenmacher ernannt und war als Angehöriger der Hofkapelle mit der Stimmung und Erhaltung aller Instrumente am Hofe betraut. Diese Funktion übte er bis 1797 aus. Ab 1789 durfte er Gesellen in seine Werkstatt aufnehmen. Mit seiner Arbeit, dem Bau von Klavieren, muss er für die damalige Zeit gut verdient haben. Denn am Ende des 18. Jahrhundert besaß er in Mainz mehrere Häuser.
In seiner Werkstatt entstanden eine hohe Anzahl von Hammerflügeln, diese waren im späten 18. Jahrhundert als Hausinstrument des Bürgertums immer beliebter geworden. Heute lassen sich aus seiner Werkstatt mit Sicherheit nur noch vier vorhandene Hammerflügel zuordnen. Diese befinden sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, dem National Music Museum an der Universität von South Dakota, USA, sowie zwei weitere in Sammlungen in England und den Niederlanden. Ein weiterer Hammerflügel einer Sammlung in Bad Krozingen wird der Werkstatt Heilmann lediglich zugeschrieben.
Seine einzige Orgel baute Heilmann in den 1770er Jahren für die katholische Pfarrkirche St. Aureus und Justina in Büdesheim bei Bingen. Diese Orgel befindet sich seit 1847 in der Stiftskirche in Pfaffen-Schwabenheim. Die Heilmann-Orgel ist eine der wenigen Barock-Orgeln der Region, die noch über einen 80-prozentigen originalen Pfeifenbestand verfügt.
Weitergehende Informationen zu seinen Werken können über den unten in der Quelle genannten Link nachgelesen werden.
Seine beiden Kinder Joseph Georg (1778-1823) und Johann Aloysius (1780-1840) erhielten ihre Ausbildung als Instrumentenmacher in der väterlichen Werkstatt. Beide gingen in die Ferne. Spätestens 1821 kehrten sie nach Mainz zurück und führten den väterlichen Betrieb weiter.
Quellen:
Wikipedia – https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus_Heilmann (03.05.2021)
Musik und Musiker am Mittelrhein 2 (Online), http://mmm2.mugemir.de/doku.php?id=heilmann (Stand: 13.8.2021)
Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Wilfried Wohmann)