Historisches Hofheim am Taunus

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Hofheimer Personen

 


Heinrich Heß


1892 bis 1919 Bürgermeister von Hofheim am Taunus

*22.12.1856 in Oberliederbach
+09.12.1935 in Hofheim am Taunus

Foto: Stadtarchiv Hofheim


Heinrich Heß wurde als Sohn des Wagners Johann Heinrich Heß und dessen Ehefrau Anna Katharina geb. Eichhorn in Oberliederbach geboren.

Heinrich Heß war von 1892 bis 1919 Bürgermeister in Hofheim. Während seiner Amtszeit wurden in Hofheim weitere Baugebiete (unterhalb des Kapellenberges und jenseits der Bahnlinie) erschlossen, die erste Wasserleitung (1901) eingerichtet und die Stromversorgung (1908) mit der Errichtung eines Elektrizitätswerkes eingeführt. Noch während des Ersten Weltkrieges feierte er sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Seine Vorhaben eines Schulhausneubaus, Ausbau des Elektrizitätswerkes, Erweiterung der Kanalisation und des Straßennetzes fielen ebenso wie ein notwendiger neuer Friedhof, dem Krieg zum Opfer. Das Geld für diese Projekte schluckten Kriegsanleihen, Einquartierungs- und Kriegssonderkosten sowie Beschaffungskosten für Lebensmittel, Kohle, Kleidung und andere lebensnotwendige Dinge. Hinzu kamen immense Ausgaben für die Unterstützung Bedürftiger. Heinrich Heß erlebte Hungersnot, den Zusammenbruch des städtischen Wirtschaftslebens und das Aus seiner Pläne. Kurz vor Kriegsende wurde auch in Hofheim eine Bürgerwehr gegründet und ein Arbeiter- und Bauernrat übernahm die Führung in der Stadt. Viele Einwohner waren durch die Ereignisse der letzten Jahre politisiert worden und wollten weg von dem Militarismus des Kaiserreichs. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), verankert in der Arbeiterschaft, wurde zur stärksten Kraft.

Auf die Gründung der deutschen Republik (9. November 1918) folgte am 14. Dezember 1918 der Einmarsch der Franzosen. Hofheim und seine Verwaltung, allen voran der Bürgermeister, mussten sich den Besatzern unterordnen und zähe Verhandlungen führen, um Erleichterungen für die Einwohner zu erreichen. In der Stadtverordneten-Sitzung am 13. März 1919 musste Heinrich Heß wegen einer Nervenkrankheit die Versetzung in den Ruhestand zum 15. April des Jahres beantragen. Seine Aufgaben übernahm stellvertretend der Erste Beigeordnete Martin Wohmann.

Heinrich Heß bekleidete auch mehrere Funktionen im Taunusklub und Verschönerungsverein. Während seiner Zeit wurden der Meisterturm und der Cohausentempel errichtet.

Er wohnte bis zu seinem Tode 1935 in seinem Haus in der Kapellenstraße.


Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Wilfried Wohmann)
Quelle: Spuren der Geschichte - Hofheim im Ersten Weltkrieg, 2014, Stadtmuseum Hofheim, Beiträge zur Kultur- und Stadtgeschichte B 19

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