Hofheimer Personen
Konrad Landler
Spenglermeister, Hofheims letzter Laternenanzünder
*26. Mai 1829 in Hofheim am Taunus
+14. Dezember 1911 in Hofheim am Taunus
Konrad Landler heiratete am 5. April 1858 in erster Ehe in Hofheim Katharina Josepha geb. Westenberger (1817-1877), aus dieser Ehe sind keine Kinder bekannt. Er heiratete am 26. Dezember 1878 in zweiter Ehe in Hofheim Elisabetha geb. Buchner aus Waldmühlen im Westerwald, der Ehe entstammen fünf Kinder.
Mit seiner ersten Ehefrau kaufte er 1862 das Anwesen Stolbergstraße 10, sie verkauften das Haus aber bereits 1865 weiter. 1877 kauften die Beiden dann das Haus Stolbergstraße 4, nach dem Tod von Katharina Josepha war er alleiniger Besitzer des Hauses.
Konrad Landler war Mitbegründer des Turnvereins 1860 Hofheim.
Hofheims letzter Laternenanzünder
An den letzten Hofheimer Laternenanzünder können wir uns nur noch durch Erzählen erinnern. So hat der in Hofheim bekannte Heimatforscher Gustav Kyritz in seinen „Hofemer Geschichtcher, Band 1“ ihm die nachfolgende Geschichte gewidmet:
"Vom Erdöl zur Elektrizität
Wenige der älteren Hofheimer erinnern sich noch an den letzten Laternenanzünder, den Spengler Landler. Vielleicht leben auch noch welche von denen, die den alten Rauschebart oft in Schwulitäten brachten. Stand Landler auf der hohen Leiter, angelehnt an den gusseisernen Wandarm, um die Laterne anzuzünden, so waren oft Lausbuben nicht weit, um an der Leiter zu rütteln. Einmal zogen ganz rücksichtslose Kerle die Leiter weg, Landler hing droben am Wandarm, zappelte und schrie um Hilfe. Die Täter kamen schnell herbeigelaufen, schimpften über so eine Gemeinheit und richteten die Leiter wieder auf.
Das war in der Zeit des Erdöls, ihr ging die Rohölzeit voraus und vor dieser waren Kienspan und Fackeln in Mode. Davor musste man sich mit dem Schein des Mondes begnügen."
Im Jahre 1908 wurde in Hofheim ein städtisches Elektrizitätswerk am Kellereiplatz in Betrieb genommen, nachdem man sich in der Stadt lange darüber gestritten hatte, ob man die Straßenbeleuchtung mit Gas oder doch besser mit elektrischer Energie betreiben sollte. Die Entscheidung fiel zugunsten des elektrischen Stromes. Die elektrische Straßenbeleuchtung wurde von Anfang an eingeführt. Damit erledigte sich die Tätigkeit des Laternenanzünders. Konrad Landler war zu diesem Zeitpunkt bereits 79 Jahre alt.
Konrad Landler starb 1911 im Alter von 82 Jahren.
Quellen:
- Becht, Manfred, Hofheim und seine Geschichte, 2002, Band 1, Seite 137
- Kyritz, Gustav, Hofemer Geschichtcher, Band 1, Seite 36
- Hofheimer Stockbücher
- Wohmann, Wilfried, genealogische Daten
Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Wilfried Wohmann)