Hofheimer Mühlen
Obermühle
Lage: An der Obermühle 5
Die Obermühle existierte bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
- In der Zeit 1618 bis 1633 wird Johann Decker (* um 1590) als Müller auf der Obermühle genannt.
- Die Obermühle brachte 1653 Heinrich Werner für 800 Gulden in seinen Besitz.
- Es folgten Wendelin Gesser (+1688) und sein Sohn Lorenz Gesser (*1654, +1711).
- Dann begann die Ära der Familie Belz, zuerst Johannes Martin Belz (*1693, +1764), der 1724 einen gesonderten Mahlbrief für die Obermühle von der Landesherrschaft erhielt, anschließend dessen Sohn Johannes Belz (*1721, +1803).
- Anschließend übernahm der Schwiegersohn Adam Henrich (*1758) die Obermühle.
- Der nächste Besitzer war sein Sohn Johannes Henrich (*1785, +1872). Ihm folgte zuerst Schwiegersohn Jakob Christoph Seelig (*1813, +1855), dann 1858 sein Schwiegersohn Nikolaus Wollstadt (*1815, +1877). Beide waren mit der Tochter Katharina Josepha geb. Henrich verheiratet.
- Dessen Nachfolger, Johann Josef Zimmermann (*1842, +1894), baute die Mühle zeitgemäß um.
- Der Sohn Peter (*1879. +1907) verkaufte die Mahlmühle an die Gebrüder Ferdinand, welche auch noch eine Bäckerei einrichteten.
- 1918 kauften Adam und Eva Ehry, die in der Burgstraße eine Landwirtschaft betrieben, die Obermühle, die eigentliche Mühle wurde von Wilhelm Ferdinand, der mit der Ehry-Tochter Josefine verheiratet war, betrieben, in der anderen Hälfte der Mühle betrieb Sohn Adolph Ehry eine Mechaniker-Werkstatt und nutzte dazu auch die vorhandene Wasserkraft.
- Während des 2. Weltkrieges war der Müller Baumann Pächter der Mühle. Es war die letzte Mahlmühle für die hiesigen Bauern. Auch die Hofheimer Bevölkerung konnte dankbar sein, dass man in den schlimmen Kriegs- und Nachkriegsjahren hier Getreide gegen Mehl, Grieß und Haferflocken umtauschen konnte.
1991 wurde die Mühle, die teilweise durch ein Feuer zerstört war, abgebrochen. Auf dem ehemaligen Mühlengelände steht heute ein Wohn- und Geschäftshaus.
An der Obermühle 2022 - Fotoquelle: Heiko Schmitt