Historisches Hofheim am Taunus

Altes für die Zukunft bewahren!

Hofheimer Mühlen



Papiermühle


Lage: Hattersheimer Straße 31, zwischen Hofheim und Kriftel gelegen

Erste Erkenntnisse über die Papiermühle, die zunächst als Getreidemühle betrieben wurde, gibt es aus dem Jahre 1346.

Besitzer bzw. Pächter:

 

  • Die Mühle wurde von dem Geschlecht der Ritter von Lindau betrieben. Über zwei Jahrhunderte, von 1433 bis 1683, liegen keine gesicherten Erkenntnisse über die Getreidemühle vor, bis es zum Umbau zur Eisenhütte kam.
  • Das Hofheimer Eisenwerk, das sich allerdings überwiegend auf Krifteler Gebiet befand, belieferte die Mainzer Hofschmiede mit Eisen, außerdem wurden Munition wie Kugeln, Bomben und Granaten produziert. 1700 musste das Kurfürstliche Hammerwerk auf Grund der schlechter gewordenen Eisenqualität und mangelnder Rohmaterialien und nicht zuletzt wegen dem Bau des Eisenhammers (Hammermühle) im Lorsbachtal seinen Betrieb aufgeben.
  • 1708 erfolgte die Umwandlung des Eisenhüttenwerkes zur Papiermühle. Betrieben wurde sie von dem Papiermüller Gabriel Mayrhöffer.
  • 1750 nahm die Papiermühle mit dem neuen Erbbeständer Hohfeld, der von Johannes Wehrfritz mit Geldmitteln unterstützt wurde, wieder einen Aufschwung.
  • Johannes Wehrfritz ersteigert die halbe Mühle und übernimmt 1770 den gesamten Besitz.
  • Wehrfritz baut 1776, etwas unterhalb der Mühle in Richtung Kriftel, für seinen eigenen Sohn, Hugo Franz, eine zweite Mühle. Nun bestanden zwei Mühlen, die obere von Hohfeld und die untere von Wehrfritz.
  • 1867 verkaufen die Hohfeld-Erben ihren Anteil an der Mühle an Martin Mai aus Frankfurt, der eine Gerberei einrichtet.
  • Nach dem Tod von des Hugo Franz Wehrfritz, folgt sein Sohn mit gleichem Namen bis zum Jahr 1874.
  • Er überlässt die Mühle seinem Schwiegersohn, dem Papierfabrikanten Jacob Feirabend, der die Papiermühle zur Pappenfabrikation erwarb.
  • Mit dem Jahre 1874 endete die Ära der Papierherstellung in der hiesigen Papiermühle.
  • 1879 zog Feirabend auf die Rabenmühle bei Niedernhausen.
  • Nächster Besitzer wird Wilhelm Schaaff (*1853, +1897), nach dessen Tod verkauft seine Witwe das Anwesen 1898 an den aus Langenhain stammenden Papierfachmann Heinrich Wagner.  Dieser kaufte vor 1921 den an Mai verkauften Teil der Mühle, um sie mit den bereits bestehenden Fabrikgebäuden zu vereinen.
  • Anfang 1970 erfolgte durch seine Nachfahren die Stilllegung der Produktion.

 

Papiermühle 2007 - Fotoquelle: Wilfried Wohmann

 

Das heutige Gelände der ehemaligen Papiermühle, inzwischen an verschiedene Unternehmen vermietet, bietet in seinem äußeren Zustand ein stilechtes, fast museales Spiegelbild von Fabrikationsanlagen aus zwei Jahrhunderten. Wenn auch das gesamte Firmengelände sich zum aller größten Teil auf Krifteler Gebiet befindet, ist doch in vielen Urkunden die Rede von der „Hofheimer Papierfabrik“ bzw. dem „Hofheimer Eisenhammer“. So verläuft auch heute noch die Ortsgrenze zwischen Hofheim und Kriftel (längsseitig) durch das Gebäude der ehemaligen Pappenfabrik.


 

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