Historisches Hofheim am Taunus

Altes für die Zukunft bewahren!

 Hofheimer Mühlen



Untermühle

Lage: Früher Hauptstraße 63, heutiger Parkplatz „Am Untertor“


 

Die Untermühle muss am Anfang des 17. Jahrhunderts bereits bestanden haben.

Besitzer bzw. Pächter:

  • Ein Jakob Strack aus Weilbach soll Besitzer der Mühle gewesen sein.
  • Bereits 1605 wird Johann Weiland aus Ockstadt als Besitzer genannt.
  • Es folgten dessen Söhne Reinhard (1640) und Philipp Weiland (bis 1679).
  • Es folgte als Müller Nikolaus Belz, der gleichzeitig von 1690 bis 1707 Wirt des Gasthauses „Zum Löwen“ war. Er übernahm anschließend die untere Atzmühle von seinem Schwiegervater Markus Schneider.
  • Ab Beginn des 18. Jahrhunderts bis 1764 war die Mühle im Besitz des aus Oberursel stammenden Johannes Adam Filzinger. 1724 erhielt dieser von der Landesherrschaft einen gesonderten Mahlbrief für die Untermühle.
  • Auf der Untermühle waren auch seine beiden Söhne Johannes Philipp und Johannes Christoph als Müller tätig.
  • Danach von 1800 bis 1853 war die Familie Dröser Eigentümerin der Mühle.
  • Diese verkaufte sie an den Hofgutpächter Jakob Grein vom Wickstädter Hof in der Wetterau. Dieser ließ die Mühle 1854 niederlegen und eine der damaligen Zeit entsprechende neue Mühle aufbauen und einrichten. Im Jahre 1861 wurde die Mühle als erste in der Hofheimer Gemarkung mit Dampfkraft versehen. Nach kaum vier Jahren brannte die Mühle nieder. Der Eigentümer Grein ließ die Mühle wieder aufbauen.
  • Die „Handelsgesellschaft Johann Anton Engelhard zu Frankfurt“, bedeutendste Ledergroßhandlung des 19. Jahrhunderts in Frankfurt am Main, erwarb 1877 die Hofheimer Untermühle und baute sie zu einer Vachelederfabrik um. Eine moderne technische Anlage und die Beibehaltung der Grubengerbung machten das in Hofheim produzierte Leder zu einem Qualitätsbegriff. Für die Produktion in Hofheim war Ernst Otto Engelhard verantwortlich. 
Eingang der Lederfabrik Engelhard, Hauptstraße 63, 1897 - Aufnahme: Otto Engelhard - Fotoquelle: Stadtarchiv Hofheim


  • Konrad Neumann, der im Jahre 1860 in der Mühlgasse eine Gerberei gründete, hatte zwei Söhne, Joseph und Carl. Diese erwarben im Jahre 1897 die Gerberei der Gebrüder Engelhard und gründeten die Taunus-Vacheleder-Werke J. & C. Neumann. Bis zum Jahre 1960 wurde erstklassiges Sohlleder hergestellt.


Lederfabrik Neumann nach dem Brand, 03.10.1962 - Aufnahme: Karl Jakobi - Fotoquelle: Stadtarchiv Hofheim


Die Lederfabrik ging 1960 in den Besitz der Stadt Hofheim über. Nach einem Großfeuer 1962 wurden die Gebäude abgerissen und der innerstädtische Parkplatz am Untertor geschaffen.


Parkplatz Am Untertor, 2019 - Fotoquelle: Heiko Schmitt

 

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