Historisches Hofheim am Taunus

Altes für die Zukunft bewahren!

Verleihung der Stadtrechte


Verleihung der Stadtrechte, 1352 - Foto: Stadtarchiv Hofheim


Hofheim am Taunus erhält Stadtrechte am 21.3.1352

(Lateinischer Text der Verleihungsurkunde)


Hofheim am Taunus erhält Stadtrechte am 21.3.1352

(Vollständige Übersetzung der lateinischen Verleihungsurkunde)

Karolus dei gracia Romanorum rex semper Augustus et Boemie rex nobili Philippo de Valkenstein seniori domino in Minczinberg nostro et sacri Imperii fideli graciam regiam et omne bonum. Inspectis meritis tue probitatis et constantibus ac fidelibus obsequiis quibus nostris et sacri Imperii honoribus inserdasse dinosceris et tanto amplioribus fidei zelo aspirabis imposterum quanto te senseris de Regie benignitatis clemencia gracioribus beneficiis prosecutum damus et concedimus tibi heredibus et successoribus tuis imperpetuum plenam postetatem et facul tatem omnimodam auctoritate Romana Regia de villa tua Hobeheim quam ad presens sicut nuncii tui assercione comperimus, fossatis, plancis et aliis quibusdam firmaturis munire curasti in opidum convertendi, necnon muris, turribus, valvis, pontibus et aliis quibuscumque munimentis ad firmaturam opidorum utilibus seu necessariis pro beneplacito et prout tibi heredibus vel successoribus tuis expedire videbitur sine cuiuslibet Impedimenti aut difficultatis obice muniendi cyppum, furcam seu patibulum erigendi, ludicia, officinas, opera mechanica et alia quevis officia publica iuxta morem opidorum Imperalium instaurandi, forum quarumcumque rerum venalium una die septimane quam tu et dicti heredes ac successores tui eligendam duxeritis statuendi, edicenti et proclamanti, quod liceat universis et singulis mercatoribus et cuiuslibet condicionis hominibus predictum forum dum et quociens ipsis placuerit, absque pene seu quarumlibet offensarum formidine publice visitare decernentes et Regio statuentes edicto quod prefatum opidum Hobheim cives incole et inhabitatores ipsius omnibus privilegiis litteris iuribus consuetudinibus graciis emunitatibus et libertatibus gaudere et potiri debeant, quibus opidum Wetflariense et inhabitatores ipsius ex Imperali seu Regia lagicione actenus freti sunt vel quandolibet prociuntur. Presencium sub nostre maiestatis sigollo testimonio litterarum. Datum Prage Anno domini millesimo Trecentisimo Quinquagesimo secundo Indictione Quinta XII kalendas Aprilis, Regnorum nostrorum anno sexto.

(Sigillum)

Ad relacionem Nurembergis Burgravii Newimburgensis electrus


Karl, von Gottes Gnaden König der Römer, allzeit des Reiches und Böhmens König,

dem edlen Philipp dem Älteren von Valkenstein (Falkenstein), Herrn auf Minczinberg (Münzenberg), unserem und des heiligen Reiches liebem Getreuen, königliche Huld und alles Gute!

Im Hinblick auf die Verdienste von dir Rechtschaffenem und die beharrlichen und treuen Dienste, mit denen du zu unserer und des heiligen Reiches Ehre dich offenkundig abgemüht hast, und im Hinblick auf die Dienste, die du in Zukunft zu leisten bestrebt sein wirst und die soviel größer sein werden, wie du fühlst, von der Milde königlicher Gewogenheit mit noch größeren Wohltaten bedacht worden zu sein, gewähren und gestatten wir dir, deinen Erben und Nachfolgern für alle Zeiten kraft königlich römischer Vollmacht volle Gewalt und jedwede Befugnis, dein Dorf Hobeheim (Hofheim), das du bis jetzt, wie wir durch Zusicherung deines Boten erfahren haben, mit Befestigungsgräben, Palisaden und anderen Befestigungsmitteln zu versehen besorgt warst, zu einer Stadt zu machen, und es mit Mauern, Toren, Brücken und irgendwelchen anderen zur Sicherung von Städten nützlichen oder nötigen Befestigungen auszustatten nach deinem Gutdünken und wie es dir, deinen Erben oder Nachfolgern zweckmäßig scheinen wird ohne Hemmnis einer Behinderung oder Erschwerung auch einen Schandpfahl, einen Galgen oder ein Marterholz aufzustellen, Gerichte, Werkstätten, mechanische Werke und irgendwelche öffentliche Einrichtungen, wie sie bei kaiserlichen Städten üblich sind, zu schaffen, auch einen Markt für irgendwelche verkäufliche Dinge an einem Wochentag, den du und deine erwähnten Erben und Nachfolger auswählen mögen, festzulegen, anzuordnen, und bekanntzugeben. Dabei bestimmen wir, dass alle Kaufleute und Menschen irgendwelchen Standes sowie jeder einzelne den genannten Markt besuchen dürfen, solange und sooft es ihnen beliebt, ohne Furcht vor Strafe oder irgendwelchen Behelligungen.

Durch königliche Verordnung legen wir fest, dass die genannte Stadt Hobheim (Hofheim), ihre Bürger, Einwohner und Ansässige sich alle Vorrechte, Urkunden, Rechte, Gewohnheiten, Vergünstigungen, Befreiungen und Freiheiten erfreuen und sie erlangen sollen, die die Stadt Wetflar (Wetzlar) und ihre Einwohner kraft kaiserlicher oder königlicher Verleihung bisher hatten oder irgendwann erlangen werden.

Diese Urkunde unter Bekräftigung unserer Majestät Siegel. Gegeben zu Prag im Jahre des Herrn 1352, in der 5. Indiktion. am 21. März, im 6. Jahre unserer königlichen Regierung.

(Bruchstück des Siegels Kaiser Karls des IV.)


Zur Bekanntgabe an den Burggrafen von Nürnberg der erwählte Neuenburger


Übersetzung: Josef Nix, Hofheim, 1951

Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Wilfried Wohmann)
Quelle: Hofheimer Chronik, Ausgabe 1, Seite 21, Frühjahr 1962 - Herausgeber: Geschichts- und Altertumsverein Hofheim am Taunus

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