Ehemaliges Schulhaus

Foto: Heiko Schmitt

Der Bau dieses ehemaligen Schulhauses der Stadt Hofheim war Auslöser der Hofheimer Schulhausrevolte vom 3. bis 5. Mai 1831. Aus Protest gegen die Entscheidung der nassauischen Landesregierung, den Neubau gegen den Willen der Hofheimer Bürger ausführen zu lassen, rissen sie den begonnenen Rohbau ab. Als Zeichen des politischen Protestes gegen staatliche Willkür wurde vor dem Rathaus ein Freiheitsbaum errichtet. Die Regierung beendete die Revolte durch den Einmarsch von Truppen. Die Beteiligten an der Revolte wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Der Rohbau wurde wiederhergestellt und das Gebäude 1832 vollendet. Es diente der Stadt bis 1928 als Schulhaus. Danach wurden im Erdgeschoss ein Kindergarten, im Obergeschoss Räume für den Kreisarzt, zwei Sanitätskolonnen und der evangelischen Frauenverein untergebracht. Nach einer grundlegenden Sanierung wird das Haus seit 1964 als Jugendheim der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul und für verschiedene soziale Einrichtungen genutzt.  

Der Freiheitsbaum, eine mit Bändern geschmückte Fichte, war seit der französischen Revolution das politische Symbol für die Forderung nach Freiheit (Gouache von Leseur, Musee Carnavalet, Paris)

Burgstraße 9, mit Treppe, 1906 - Foto: Stadtarchiv Hofheim

Bearbeitung: Arbeitsgruppe "Beschilderung historischer Gebäude"