Historisches Hofheim am Taunus

Altes für die Zukunft bewahren!


Historische Bauwerke in Hofheim am Taunus (A9)


Historische "Wasserbehälter"

Kapellenberg


Der erste Wasserbehälter von 1901 mit der Aussichtsplattform - Foto: Heiko Schmitt



Der zweite Wasserbehälter - Foto: Heiko Schmitt


Um 1900 wurden in Hofheim neue Wohngebiete erschlossen. Die 10 öffentlichen Brunnen, die bislang die Wasserversorgung sichergestellt hatten, reichten nicht mehr aus.

So wurde im April 1901 der Bau einer Wasserleitung beschlossen. Zunächst wurde der Hochbehälter mit Aussichtsplattform gebaut, 2 Jahre später daneben der größere. Die Aussichtsplattform wurde auf Veranlassung des Taunusklub-Verschönerungsvereins von der Firma Buchheim & Heister aus Frankfurt am Main aufgebaut, mit einer Treppe und einem Jugendstil-Geländer versehen.

Bereits am 16. November konnte das „Höchster Kreisblatt“ berichten: „Heute trat zum ersten Mal unsere Wasserleitung in Funktion.....“.

Nachdem die Wasserbehälter nicht mehr nötig waren, wurden die Türen zugemauert, Gesträuch überwucherte die Bauwerke und das Jugendstil-Geländer rostete vor sich hin.

1997 beschloss die Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt, beide Hochbehälter zum Jahrhundertjubiläum in Eigenleistung zu renovieren, was jedoch erst bis 2004 gelang. Es wurden Fledermaustüren eingebaut, die Gebäude abgedichtet, verputzt sowie der Hahn - das alte Hofheimer Wappen - und das Geländer restauriert.

Die Stadtwerke der Stadt Hofheim erhielten im Jahre 2011 für die vorbildliche Sanierung und kontinuierliche Pflege der denkmalgeschützten Wasserversorgungsanlagen den Denkmalschutzpreis des Landes Hessen. 

Es war einmal:

Von dem ersten Behälter mit Aussichtspodest und Jugendstilgitter heißt es, dass man von dort aus gerne die Bahn beobachtet hat. Die Behälter wurden mit Langenhainer Wasser gespeist (sogenannte kommunizierende Röhren) und später auch aus dem Brunnen von der Pfingstweide. Am heutigen Reitplatz gab es einen Schieber an dem der Sohn des Wassermeisters stand. Wenn der Behälter voll war, pfiff der Vater und der Sohn musste den Schieber schließen.

Im Höchster Kreisblatt gab es einen Bericht zur Einweihung der Wasserbehälter, wo es sinngemäß geheißen hatte, dass der Druck so groß war, dass das Wasser aus dem Langenhainer Brunnen an der evangelischen Kirche in der Kurhausstraße höher schoss als deren Turm.

Der erste Anschluss an die Wasserleitung war kostenlos, aber schon am 24.10.1901 wurde vom Magistrat eine Gebühr von 20 Pfennig pro Kubikmeter erhoben und durch den Bezirks-Ausschuss in Wiesbaden am 25.11.1901 genehmigt (Quelle: Bestimmungen über die Abgabe aus dem städtischen Wasserwerk zu Hofheim a. T.). 

Die beiden Wasserbehälter vor der Renovierung, 2000 - Foto: Archiv der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt


Oben ist das alte Hofheimer Wappen mit dem Hahn ersichtlich - Foto: Archiv der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt


Quelle:
Führer durch Hofheim am Taunus und Umgebung, Verlag des Verschönerungsvereins Hofheim, 1905

Bearbeitung: Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt (Renate Hofmann)


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