Historisches Hofheim am Taunus

Altes für die Zukunft bewahren!

Hofheimer Personen


Anton Faust

Selbstbildnis - Foto: Heiko Schmitt


Maler


* 7. April 1929 in Hofheim am Taunus
+ 2. Oktober 2012 in Hofheim am Taunus


Anton Faust wurde als Sohn des Fabrikarbeiters Heinrich Faust (1901-1973) und seiner Ehefrau Margaretha geb. Diener (1900-1982) als eines von fünf Kindern geboren. Aufgewachsen ist er in der Hofheimer Altstadt, in der "Gäns-Eck" (früher Rosengasse, heute Am Obertor). Nach seinem Schulabschluss absolvierte er in der damaligen Farbwerke Höchst eine Ausbildung zum Schriftenmaler. Für dieses Berufsbild gab es dann aber keinen Arbeitsplatz. Deshalb arbeitete er anschließend und auch sein gesamtes Berufsleben bei Messer-Griesheim in der "Fabrik".

Nach Feierabend war er 1946 bis 1947 Schüler an der Zeichenschule der Abendschule der Städelschule in Frankfurt am Main bei Theo Garve (einem ehemaligen Schüler des bekannten Malers Max Beckmann) und von 1947 bis 1949 bei dem Maler Wilhelm Görlich.

Anton Faust malte gegenständlich und wandte sich schon früh der Landschaftsmalerei zu. Seine bevorzugten Techniken waren Pastell, Aquarell und Gouache (wasserlösliches Farbmittel). Malen war sein Leben, die Freizeit war damit fast ausgefüllt. Er besaß einen wunderbaren Humor, konnte mehrere Sprachen, davon fließend italienisch. Diese Sprache lernte er mit großer Leichtigkeit von den Gastarbeitern bei seiner Arbeitsstelle. Außerdem verfügte er über einen starken Drang, neue Dinge zu erkunden und zu erfahren. Er war oft bei Vorträgen und Veranstaltungen. Besonders interessierte er sich auch für historische Dinge, wie z.B. die Expeditionen von Prof. Adolf Friedrich in abgelegene Gegenden der Welt. Seiner Familie spielte er auf einer Okarina (kleine Gefäßflöte aus Ton oder Porzellan) vor, wie er überhaupt auch sehr musikalisch war.

Die von ihm gemalten Bilder waren Auftragsarbeiten, Geschenke für Verwandte und Bekannte oder auch einfach nur für sich. So landeten z.B. vier Bilder mit Hofheimer Altstadtmotiven durch Vererbung im Elsass. Die Besitzerin hat diese Bilder vor einiger Zeit als Geschenk wieder nach Hofheim gebracht. Sie können jetzt in unserem Vereinshaus besichtigt werden.

Hier als Beispiele die nach Hofheim zurückgekehrten Altstadtmotive von Anton Faust:

Blick von der Stephanstraße in die Mauergasse


Blick von der Bärengasse zur katholischen Kirche St. Peter und Paul


Die Stolbergstraße Fotos: Susann Gemünd-Karcher


Blick vom Stephansberg zur evangelischen Johannes-Kirche


2004 gestaltete er für die Stadt Hofheim das Weinetikett für den Wein, der auf dem städtischen Weinberg in Diedenbergen geerntet wurde.

Weinetikett 2004 - Quelle: Homepage der Stadt Hofheim


Mit seinem "Malerbruder" Josef Faust (seinem Bruder) besuchte er in den 1950er Jahren des Öfteren den Maler Ludwig Meidner in seinem Marxheimer Atelier.

 

Bekannte Hofheimer Persönlichkeiten waren mit ihm verwandt: Hilde Reinhardt geb. Faust vom "Fotostudio Reinhardt" war eine Cousine, der Grafiker und Maler Berthold Faust war sein Cousin.

Anton Faust fand seine letzte Ruhestätte auf dem Hofheimer Waldfriedhof.


 

Ehrung:
Ausstellung mit Hofheimer Altstadtmotiven im Vereinshaus der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt in der Bärengasse 17 am 30. Juni und 8. September 2024.

 

Quellen:

  • Selbstbildnis - Privateigentum
  • Altstadtmotive - BHA/HAH
  • Weinetikett der Stadt Hofheim: https://www.hofheim.de/kultur-sport-und-tourismus/tourismus/weinkultur/staedtischer-weinberg/weinjahrgaenge/#lightbox[2523]-11


Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Wilfried Wohmann)


Start


zurück


oben


weiter


Instagram