Historisches Hofheim am Taunus

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Hofheimer Personen



Peter Kunz, 1954 - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)

Peter Kunz


 

Lehrer, Mittelschulrektor, Abgeordneter, Hofheimer Ehrenbürger


*9. Mai 1872 in Dorndorf bei Limburg
+23. November 1959 in Hofheim am Taunus

Peter Kunz und seine Frau Bertha geb. Burkard - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim

 

Peter Kunz wurde als Sohn des Gastwirtes und Landwirtes Joseph Kunz (1836-1892) und der Katharina geb. Kunz (1841-1881) geboren. Die Familie lebte in Dorndorf. Er heiratete am 25. April 1905 in Hofheim am Taunus Bertha geb. Burkard (1880-1960), die Tochter von Johann Martin Burkard (1846-1908), Gastwirt des „Frankfurter Hofes“ und Spezereihändler, und Eva Thekla Cornelia geb. Wollstadt (1857-1920). Peter und Barbara Kunz hatten drei Kinder. Der älteste Sohn Joseph (1906-1990) war Germanist, der Sohn Walther (1908-2003) Mediziner und die Tochter Cornelia Thekla Maria (1913-1946) studierte Medizin, starb früh an einer schweren Krankheit.

 


Beruf

Peter Kunz begann seine berufliche Ausbildung am Lehrerseminar in Montabaur, das er 1893/1895 mit den Prüfungen für Volks- und Mittelschullehrer und 1908 mit der Rektorenprüfung abschloss. Bis 1914 war er Lehrer in Höhn-Urdorf, Höhr-Grenzhausen, Oberlahnstein, an der Domschule Frankfurt am Main und an der Fürstenberger Mittelschule in Frankfurt am Main. Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. 1917/1918 war er Schulaufsichtsbeamter bei der Zivilverwaltung des Gouvernements Metz.

1919 wurde Peter Kunz Rektor der vereinigten Volks- und Mittelschule in Hofheim am Taunus, 1929 Rektor der Hofheimer „Volksschule mit gehobenen Klassen“.  Er wirkte an der Planung und dem Bau der Pestalozzischule mit, die 1928 in Betrieb ging.

1933 wurde er von den Nationalsozialisten als „politisch unzuverlässig“ eingestuft und zum 1. Oktober 1933 in den Ruhestand versetzt.

Politik

1920 erfolgte sein Eintritt in die Zentrumspartei. Er war Mitglied des Kreistages und Kreisausschusses des Kreises Höchst. Von 1930 bis zum 17. Juli 1933 war er Mitglied des nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Main-Taunus-Kreis, dort von 1930 bis 1932 Mitglied des Wahlvorschlags- und des sozialpolitischen Ausschusses. 1933 wurde er Mitglied des Landesjugendamtes und für die Zentrumspartei stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates der Nassauischen Landesversicherungsanstalt.

Weiteres

Aufgrund anhaltender Diffamierungen und Bespitzelungen erfolgte 1935 der Umzug der Familie von Hofheim nach Frankfurt am Main. 1945 kehrte sie nach erlittenem Bombenschaden an ihrem Haus in Frankfurt nach Hofheim zurück. Er widmete sich dem Wohl der Allgemeinheit durch Mitarbeit im Hofheimer Volksbildungsverein, im Verschönerungs- und Verkehrsverein, dessen langjähriger Vorsitzender er war, förderte den Aufbau der heutigen Stadtbücherei, war Mitgestalter der 600-Jahr-Feier der Stadt Hofheim am Taunus, Mitautor des Festbuches „600 Jahre Hofheim“ und betätigte sich engagiert in der Erforschung der engeren Heimatgeschichte. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde ihm 1954 von der Stadt Hofheim die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Peter Kunz (rechts) bedankt sich bei seinem Nachfolger Josef Landler, Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Verschönerungsvereins

 

Das Familiengrab Kunz auf dem Hofheimer Waldfriedhof - Foto: HAH

Peter Kunz wohnte zuletzt in der Kurhausstraße. Er starb am 23. November 1959 in Hofheim und fand seine letzte Ruhestätte in einem Ehrengrab der Stadt Hofheim am Taunus auf dem Waldfriedhof.


Ehrungen/Auszeichnungen


1952 Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1954 Ehrenbürger der Stadt Hofheim am Taunus
1954 Ehrenvorsitzender des Verschönerungs- und Verkehrsvereins
1954 Ehrenmitglied des Volksbildungsvereins

Eigene Publikationen (Auswahl)

Neuer Führer durch Hofheim am Taunus, hrsg. vom Verschönerungs- und Verkehrsverein Hofheim am Taunus, um 1950
Im Heimat-Kalender für den Main-Taunus-Kreis, hrsg. von Landrat Dr. Wagenbach, Frankfurt am Main-Höchst:
1954 Drei Männer der Heimat
1955 Langenhainer Viehweide (nach Urkunden im Stadtarchiv)
1956 Grundsteinlegung der neuen Kreis-Mittelschule
1957 Das Gebiet des Main-Taunus-Kreises in der alten Geschichte von 100 v.Chr. bis 100 n.Chr.
1958 Die Geschichte der Beyerbach
1952 In der Festschrift zum 600-jährigen Jubiläum der Stadt Hofheim am Taunus:
Hofheim einst und jetzt
Hofheim erhält Stadtrechte
Das Rathaus
Wappenkunde von Hofheim
Ehre wem Ehre gebührt
Verkehrswesen
Entwicklung der Schulen in Hofheim bis 1954 (im Stadtarchiv)

Quellen:

Katholisches Kirchenbuch Dorndorf
Till, Heinz – Hofheimer Biografien, 2008
Wohmann, Wilfried – Genealogische Daten von Hofheim
Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS) – Hessische Biografie
Stadtarchiv Hofheim

Foto Verschönerungsverein: Karl Jakobi

Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Wilfried Wohmann)


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