Historisches Hofheim am Taunus

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Römische Zeit - Spuren auf dem Hochfeld und dem Kapellenberg (1. und 2. Jahrhundert n. Chr.)

Das Wissen über Hofheim und die nähere Umgebung zu römischer Zeit basiert mangels schriftlicher Quellen auf archäologischen Ausgrabungen und deren Interpretation. Eine namentliche Erwähnung Hofheims ist dementsprechend nicht überliefert.

Hofheim spielte bei den Römern eine untergeordnete Rolle, war aber wegen seiner umliegenden Feldbestellung ein wichtiger lokaler Versorgungsstützpunkt, beispielsweise für nahe gelegene Kastelle, wie dem Feldbergkastell, da ebenjene oft keine eigene Lebensmittelversorgung hatten. Nachdem die sogenannte Elisabethenstraße, eine römische Militärstraße, durch eine Erweiterung im 1. Jahrhundert auch über Hofheim lief, wurde das eher untypische römische Erdlager durch ein Steinkastell ersetzt, was darauf schließen lässt, dass Hofheim durch den Anschluss an das römische Straßennetz an Bedeutung gewann.

Römische Strukturen in Hofheim

Erdlager (ca. 30 bis 70 n. Chr.)

Strategische Bedeutung erlangte das Hochfeld im Rahmen der römischen Vorfeldsicherung durch die Errichtung eines Erdlagers. Es war damit der östliche Vorposten von Mainz. Auf dem Kapellenberg wurde zusätzlich als Ergänzung ein Wachtturm errichtet.

Steinkastell (ca. 70 bis 110 n. Chr.)

Das Erdlager wurde durch ein Steinkastell ergänzt. Der vorangetriebene Straßenbau, die Gründung neuer Kastelle und die Sicherung durch den Limes führte dazu, dass das Hofheimer Kastell etwa 110 n. Chr. für das Militär an Bedeutung verlor und aufgegeben wurde. Es erfolgte die planmäßige Räumung und die Schleifung des Militärlagers. Die Truppen rückten ab.

Elisabethenstraße (im 1. Jahrhundert)

Der Straßenbau hatte eine strategische Bedeutung und wurde von den Römern im 1. Jahrhundert vorangetrieben. Das Hofheimer Kastell lag an der erst später so genannten „Elisabethenstraße“, die von Mainz nach Nida (heute: Frankfurt am Main-Heddernheim) führte.

Römischer Wachtturm (ca. 40 bis 70 n. Chr.)

Der Wachtturm war ein Beobachtungsvorposten des römischen Militärlagers auf dem Hochfeld. Er diente der Überwachung des Lorsbachtales, einer potenziellen Einfallsroute feindlicher Germanen. Der Turm ist auch als "römische Schanze" oder "Römerturm" bekannt. Nach dem Ausbau des Limes war der Wachturm nicht mehr von Bedeutung.

Römische Siedlungen (ca. 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.)

Die Römer siedelten unweit ihres Militärlagers Menschen an, die den Militärs auf dem Hochfeld zuarbeiteten. Die Siedlungen befanden sich am Beginn des Schmelzweges / Hattersheimer Straße und auf Höhe des heutigen Krifteler Sportplatzes (östlich des Schmelzweges). Die Siedlungen wurden wohl mit dem Abzug der Römer im 3. Jahrhundert aufgegeben.

Römische Gräberfelder (ca. 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.)

Römische Gräberfelder wurden westlich des Schmelzweges und am Ende der Gotenstraße gefunden. Dort wurden wohl die Verstorbenen aus den Siedlungen und dem Militärlager beigesetzt.

Hofheim am Taunus, die römischen Anlagen (Nach H. Schaeff, Hofheim I 2011, 6) - Plan: Gabriele Seitz

Weitergehende Informationen zu den römischen Zeiten in Hofheim finden Sie in den nachstehend aufgeführten Aufsätzen, die uns freundlicherweise von den Autoren zur Verfügung gestellt wurden:


Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim (JS, Wilfried Wohmann)


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