Historisches Hofheim am Taunus

Altes für die Zukunft bewahren!


Erinnert ihr euch noch ...? - Wusstet ihr ...? -
Hofheimer Rätsel


In dieser Rubrik findet ihr kleinere Beiträge zu Dingen, die es oder so nicht mehr in Hofheim gibt. Es gibt aber auch rätselhafte Dinge in Hofheim, gelöst und ungelöst. Wir werden diese Rubrik immer wieder durch neue Beiträge ergänzen.

 



Wer ist eigentlich diese Dame?

Das Bild dieser Dame kommt euch bekannt vor? Ja, wir haben es bereits als Titelbild für unsere Serie “Hofheimer Erzählungen” oder “Was die Großmutter so erzählte” verwendet. Aber wer ist diese Dame?

Es ist Margaretha Börner geb. Römer. Sie lebte von 1838 bis 1915 in Hofheim. Ihre Eltern sind Nikolaus Römer (1802-1879), Tagelöhner und Winzer, und Katharina geb. Betzel (1809-1842). Aufgewachsen ist sie in der Taubengasse. Das Elternhaus steht heute nicht mehr.

1867 heiratete sie Wilhelm Börner (1841-1907). Er war von Beruf Wegewärter. Das Ehepaar kaufte 1878 das Anwesen Rosengasse 18 (heute: Am Obertor 18) in der sogenannten “Gänseck”. Sie hatten drei Kinder, deren Nachfahren auch heute noch in Hofheim leben.
Das Bild wurde vom Hofheimer Maler Jakob Faust gemalt. Da es viele mit diesem Namen gab, ist es uns leider noch nicht gelungen, den Maler zuzuordnen. Das Bild selbst hat eine Größe von 15 x 15 cm.

Wenn ihr es euch mal im Original anschauen möchtet, es hängt im Vereinshaus der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt in der Bärengasse 17. Das Bild stiftete Susann Gemünd-Karcher aus Obersteinbach (Elsaß). Margaretha Börner war ihre Ur-Ur-Großmutter.

Margaretha Börner geb. Römer (1838-1915) - Gemälde von Jakob Faust - Foto: BHA


Wisst ihr...woher die Quäkerstraße ihren Namen hat?

Wo finden wir die Quäkerstraße?

Die Quäkerstraße gehört zum sogenannten „Lattenviertel“ im Hofheimer Ostend, direkt hinter der Pestalozzi-Schule. Das Viertel erhielt seinen Namen wegen der dort fast ausschließlich vorkommenden Lattenzäune. Die Quäkerstraße ist eine kleine Straße mit einigen Mehrfamilienhäusern und verbindet die Neugasse mit der Gartenstraße. Die Bebauung erfolgte in den 1920er Jahren, also auch in der Zeit, in der die Pestalozzi-Schule gebaut wurde und 1928 ihren Betrieb aufnahm.

Wer sind die Quäker?

Zitat aus dem Grundlagentext der Religionsgemeinschaft:
“Wir sind eine Gemeinschaft von Suchenden. Wir teilen kein Dogma, sondern eine Art, unser Leben zu leben. Wir suchen die Erfahrung des Göttlichen in uns, in unseren Beziehungen mit anderen Menschen und unserer Umgebung. Die Stille Andacht ist der Mittelpunkt unserer Gemeinschaft. Wir warten, offen, versammelt, gemeinsam, schweigend, hörend.”

Was haben die Quäker mit Hofheim zu tun?

Die amerikanischen Quäker stifteten in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg die Schulspeisung für die Hofheimer Schuljugend. Die Speisung bestand aus Haferflocken, den sogenannten „quaker-oats“. Katharina Kemmler, Hofheims erste weibliche Stadtverordnete, hatte in dieser Zeit die Organisation der Milchverteilung an die Schulkinder inne und übernahm auch die Verwaltung der am 10. Januar 1921 eingerichteten „Suppenküche“ in der Kellereischule. Nach reichlichen Lebensmittelzuweisungen durch die religiöse Quäker-Bewegung erhielten schließlich bis zu 250 Schulkinder und eine Anzahl alleinstehender alter Leute täglich ein warmes Frühstück.

Nach der Quäker-Bewegung wurde die Quäkerstraße benannt.

Quellen:

Foto: 1950, Stadtarchiv Hofheim (Smlg. Karl Jakobi)


Eine Ära geht zu Ende - Postagentur Bieger hat am 18. Juli 2024 geschlossen

Herr Werner F. Lindner hat uns ein Zeitdokument zur Schließung der Postagentur Bieger am 18. Juli 2024 zur Verfügung gestellt und hat uns dankenswerterweise die Erlaubnis zur Veröffentlichung gegeben. Es handelt sich um einen Letzttag-Brief der Postagentur Bieger, der am Tag der Schließung mit passenden Poststempel versandt wurde. Frankiert ist der Brief mit einer individuellen Briefmarke, die den ersten mobilen Briefkasten zeigt, den wir aus dem Hofheimer Straßenbild kennen. Historie ist somit nicht nur die Postagentur, sondern auch der mobile Briefkasten.

Der Inhaber Wolfgang Bieger begann im Oktober 1980 in Hofheim in der Ubierstraße mit seinem ersten Geschäft “Bieger Spielwaren - das Modellwaren-Fachgeschäft im Rhein-Main-Gebiet”. 2011 kam die Postfiliale hinzu. Sein deutschlandweit einziger mobiler Briefkasten sorgte für Aufsehen, der Post-Roller wurde bekannt durch Presse und TV. Der Roller ging jetzt in Rente. Die Postfiliale war bei der Kundschaft allseits beliebt, nur reichten Provisionen für Briefmarken und Pakete nicht mehr aus, um die Kosten zu decken. Hinzu kam, dass die Politik von Post und DHL unvereinbar mit dem personalintensiven Betreiben dieser Servicestation und der Wirtschaftlichkeit stand.

Auch wenn es Ersatz für die Postfiliale gibt, so ist die Herzlichkeit und persönliche Betreuung von Herrn Bieger und seinem Team verloren gegangen.

Letzttag-Brief Postagentur Bieger - Foto: HAH


Erinnert ihr euch noch, dass es in der Hofheimer Altstadt einmal eine "Borngasse" gab?

Bis Ende 1975 gab es in der Hofheimer Altstadt zwischen der “Hauptstraße” und der “Stephanstraße” die “Borngasse”. Im Zuge der Gebietsreform wurden ab Januar 1976 viele Straßen in Hofheim umbenannt. Die frühere “Borngasse” wurde der “Kurhausstraße” zugeschlagen, die jetzt nicht mehr an der Straße “An der Obermühle”, sondern an der “Hauptstraße” beginnt. Der Begriff “Born” bedeutet “Brunnen”, die früher in der Stadt für die Versorgung mit Trinkwasser reichlich vorhanden waren. Heute erinnert noch der “Bornplatz” (zwischen Kurhausstraße und Krebsgasse, gegenüber des Restaurants “Röderstein”) an diese für Hofheim wichtige Wasserversorgung.

Die frühere Borngasse, heute Kurhaustraße, 2024 - Fotos: Heiko Schmitt


Wusstet ihr ... dass das Kellereigebäude ursprünglich ein Pferdestall war?

Bei der Sanierung des Kellereigebäudes 2010 hat der Bauhistoriker Hans-Hermann Reck das Alter der Außenmauern und des Hexenturms durch die Altersbestimmung noch vorhandener Reste der Gerüsthölzer festgestellt. Danach lag die Bauzeit des ursprünglichen Gebäudes um 1426. Es ist zu vermuten, dass das Gebäude als Wirtschaftsgebäude für das Amt und die Kellerei Hofheim konzipiert wurde, mit einem Pferdestall im Erdgeschoss und einem oder mehreren Speichergeschossen darüber.

Für die Nutzung des ursprünglichen Gebäudes als Pferdestall gibt es nachvollziehbare Belege. Zum einen war das große Gebäude nie unterkellert, was für einen Stall normal, aber ungewöhnlich wäre, wenn es als Verwaltungs- oder Wohngebäude geplant worden wäre. Zum anderen wurde bei der letzten Sanierung des Gebäudes an der Nordost-Ecke des Erdgeschosses ein Pflaster freigelegt, das vermutlich ursprünglich der Fußboden des Pferdestalles war.

Das älteste Rechnungsbuch der Kellerei Hofheim aus dem Jahr 1472 ist die erste schriftliche Quelle für den Marstall in Hofheim. Er wird neben dem Schloss genannt.

Weitere Informationen zur Geschichte des Kellereigebäudes findet ihr hier.

Quelle: Dieter Reuschling - Geschichte des Amtes und der Kellerei Hofheim, Geschichte des Kellereigebäudes

Kellereigebäude - Foto: Heiko Schmitt


Hofheim und die Evangelischen im 19. Jahrhundert

Wir präsentieren euch einen Beitrag von Hans Militzer und Joachim Janz, die uns die Ausarbeitung “Hofheim und die Evangelischen im 19. Jahrhundert” dankenswerterweise zur Verfügung gestellt haben.

Sie beschreiben uns, wie im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung immer mehr Menschen mit evangelischer Konfession in Hofheim ansässig wurden. Hofheim und Kriftel waren zur damaligen Zeit eine Filiale der evangelischen Kirchengemeinde Diedenbergen. Erst 1913 wurde eine eigene evangelische Kirchengemeinde für Hofheim genehmigt und ab 1. April 1914 trat mit Pfarrer Oskar Bergfeldt der erste Pfarrer in der neuen Pfarrei sein Amt an.

Den kompletten Beitrag  könnt ihr hier downloaden: “Hofheim und die Evangelischen im 19. Jh.

Einen Beitrag zur “Evang. Johanneskirche” findet ihr auch in unserem “Historischen Stadtrundgang”.

Evangelische Kirche - Foto: Heiko Schmitt


Wisst ihr, wo der letzte Laternenanzünder Hofheims wohnte?

Konrad Landler (1829-1911) war der letzte Hofheimer Laternenanzünder. Er kaufte mit seiner ersten Frau Katharina Josepha geb. Westenberger 1877 das Haus in der Stolbergstraße 4. Hauptberuflich war er Spenglermeister. In seiner Funktion als Laternenanzünder hatte er die Aufgabe, bei Einbruch der Dunkelheit die Straßenlaternen in allen Gassen anzuzünden und sie bei Anbruch der Morgendämmerung wieder zu löschen. Seine Tätigkeit endete 1908 mit der Einführung des elektrischen Stromes in Hofheim.



Konrad Landler (1829-1911) - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim
Stolbergstraße 4 früher - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim
Stolbergstraße 4 heute - Foto: Heiko Schmitt


Erinnert Ihr Euch noch an das „Loch“ im Kellereiplatz?

Vor 15 Jahren, Ende März 2009, ist auf der westlichen Seite des Kellereiplatzes zwischen dem Wasserschloss und dem Kellereigebäude plötzlich ein ca. ein Quadratmeter großes Loch entstanden. Zum Glück wurde dabei keine Person verletzt. Damals war an dieser Stelle noch ein großer Parkplatz für Fahrzeuge. Wie auf dem Foto vom 9. April 2009 zu sehen ist, wurde die betroffene Stelle von der Stadt Hofheim sofort großräumig abgesichert. Der damalige Stadtrat Wolfgang Winkler teilte hierzu mit, dass keine Gefahr für Personen und Fahrzeuge besteht.

Auf dem Foto vom 12. Mai 2009 sieht man, dass bereits einen Monat später das Loch verfüllt und verschlossen wurde, sodass die darüber befindlichen Parkplätze wieder freigegeben werden konnten. Dieser Zustand dauerte jedoch nur noch sehr kurze Zeit, da schon im Herbst des Jahres 2009 mit dem Umbau des kompletten Kellereiplatzes begonnen wurde. Ein Foto vom 7. Februar 2010 zeigt jene Stelle, an der zuvor das Loch entstanden war. Die alte Brücke zum Wasserschloss wurde hier bereits zum großen Teil freigelegt, sodass man die Gewölbebögen erkennen kann.

Text und Fotos: Heiko Schmitt

9. April 2009 - Loch im Kellereiplatz
12. Mai 2009 - Loch wird verschlossen
7. Februar 2010 - Freilegung der Brücke zum Wasserschloss


Stollbergstraße - Stolbergstraße -
Was ist denn nun richtig?


Die “Stolbergstraße” wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach dem  Adelsgeschlecht der Stolberger benannt. Hofheim war von 1535 bis 1553 im Besitz der Stolberger. Bei der Benennung der Straße wurde der Straßenname in den amtlichen Unterlagen mit Doppel-L geschrieben und so ist es bis heute geblieben: “Stollbergstraße”.

Die Stolbergstraße hieß früher “Kleine Langgasse”. Dies ist belegt durch die Gebäudesteuerrolle von 1867 (Quelle: Stadtarchiv Hofheim). Die Hausnummern waren damals dreistellig, da die ganze Stadt durchnummeriert war.


Erinnert ihr euch noch ... an die Rathaus-Brunnentröge? - Wo sind sie geblieben?

Vor dem alten Rathaus in der Hauptstraße befanden sich zu beiden Seiten des Rathausbrunnens je ein Sandstein-Brunnentrog. Der Rathausbrunnen diente einst - wie noch auf Fotos vom Beginn der 1950er Jahre zu sehen - zur Versorgung von Mensch und Tier mit Wasser. Diese Brunnentröge wurden später bei einer Umgestaltung des Platzes vor dem Rathaus entfernt. Ein Brunnentrog wurde im Wasserschloss gelagert, der zweite Trog soll angeblich verkauft worden sein.

Der Brunnentrog aus dem Wasserschloss fand 2023 auf dem Ludwig-Meidner-Platz vor der Kellereihofmauer einen neuen Platz. Der Trog wurde mit Blumen bepflanzt.

Rathausbrunnen - Anfang 1950er Jahre - Fotos: Karl Jakobi (Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim)
2018 - Brunnentrog im Wasserschloss - Foto: Heiko Schmitt
2024 - Bepflanzter Brunnentrog auf dem Ludwig-Meidner-Platz - Foto: Heiko Schmitt


Ehrengräber der Hofheimer Bürger

Derzeit gibt es in Hofheim keine lebenden Ehrenbürger. Von den verstorbenen Ehrenbürgern sind auf dem Hofheimer Waldfriedhof beigesetzt:

Nach der Friedhofssatzung der Stadt Hofheim steht den Ehrenbürgern ein Ehrengrab zu. Die oben genannten Personen sind alle auf dem Waldfriedhof beigesetzt. Oskar Meyrer, ehemaliger Bürgermeister, hat nach seinem Tod 1942 ebenfalls ein Ehrengrab erhalten, obwohl er kein Ehrenbürger war. Dies erfolgte durch Beschluss der damaligen Stadtregierung.

Somit gibt es derzeit 5 Ehrengräber auf dem Waldfriedhof.

Grab von Prälat Buus auf dem Hofheimer Waldfriedhof - Foto: Wilfried Wohmann
Prälat Buus - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim


Die Hofheimer Ambet - ein Beitrag von Erika Haindl

Es geht um die eigenartige lokale Tradition, dass über die Hofemer Fassenacht seit 1960 nicht ein Prinzenpaar herrscht, sondern die Ambet. Die Statue selbst ist vielen Hofheimerinnen und Hofheimern bekannt. Sie steht gegenüber des Busbahnhofs auf dem alten Gelände der Bleiche am Schwarzbach, wo früher passenderweise der Frauenarbeitsplatz war.

Erika Haindl (1931-2019) hatte sich in einem Beitrag im Main-Taunus-Jahrbuch mit diesem Thema beschäftigt und ihre Untersuchungen veröffentlicht. Wir dürfen freundlicherweise mit der Genehmigung ihres Sohnes diesen Beitrag auf unser Website präsentieren.

Lest hier, was es über die “Hofheimer Ambet” zu berichten gibt.

Ambet am Ambetbrunnen, 2023 - Foto: Heiko Schmitt


Auflösung des Rätsels: Belegschaft Café Staab in den 1950er Jahren

Die bisher bekannten Personen auf dem Bild sind:

Obere Reihe, v.l.n.r.: Ria Krupp aus Hofheim und Frau Sternberger aus Langenhain (Bedienung)

2. Reihe von oben, v.l.n.r.: Frau Rustler (Haushaltshilfe), Kathi Tillmann (?) aus Langenhain (Bedienung), Günther Hamann aus Hattersheim (Konditorlehrling)

3.Reihe von oben, v.l.n.r.: Ellis Hornung (Putzfrau), Hiltrud aus Kriftel (Verkäuferin)

Untere Reihe, v.l.n.r.: Hildegard Staab (Tochter), Franz Staab (Seniorchef), Alma (Praktikantin), Berni Staab (Hugos Gemahlin), Hugo Staab (Konditormeister)

Wir danken allen, die uns bei der Lösung des Rätsels geholfen haben.

Foto vom Foto: Ingrid Krupp

Lest hierzu auch den Beitrag "Kindheitserinnerungen an das Café Staab in Hofheim am Taunus" von Dr. Ingrid Krupp M.A.


Rätsel: Belegschaft Café Staab in den 1950er Jahren - Wer kennt die Personen?

Aus dem Fotoalbum der Familie Hermann Krupp wurde uns das Foto der “Belegschaft des Café Staab aus den 1950er Jahren” zur Verfügung gestellt. Wahrscheinlich hat es der Hofheimer Fotograf A. Potempa, der im gleichen Haus sein Geschäft betrieb, aufgenommen.

Die Aufnahme der auf der Treppe zum Gartenlokal aufgestellten Belegschaft des Café Staab hat unsere Zeitzeugin, Dr. Ingrid Krupp M.A., als Kind vom Garten aus miterlebt. Sie kann sich nicht mehr an alle Namen erinnern. Wie sieht es mit euch aus, erkennt ihr die Personen? Bei einigen Personen sind wir uns sicher: Vorne links steht Franz Staab und vorne rechts Hugo Staab mit seiner Gattin Berni.

Dann lasst uns an eurem Wissen teilhaben: historisches-hofheim@email.de
Über die Rückmeldungen und die uns bekannten Personen werden wir euch in den nächsten Tagen informieren. Wir sagen schon mal danke für eure Hilfe.

Foto vom Foto: I. Krupp


Der Heinrichsweg -
woher hat er seinen Namen?

Der Heinrichsweg führt von der verlängerten Kurhausstraße (hinter der Burkartsmühle) am Fuße des Kapellenberges nach Lorsbach.

Über die Entstehung seines Namens gab es kürzlich einige Verwirrung. Die Historiker Hermann Jughenn und Franz Staab hatten in der Hofheimer Chronik 1961 berichtet, dass der Weg nach dem früheren Hofheimer Bürgermeister Heinrich Heß (1856-1935) benannt worden sein soll. Auf der vom Taunusklub Hofheim gesponserten Hinweistafel an der Jakobsruhe (Ecke Kapellenstraße/Albertsweg) wird Heinrich Fach als Namensgeber des Weges angegeben.

Anhand alter Unterlagen des Taunusklubs wurde belegt, dass der Kaufmann und Gastwirt Heinrich Fach (1834-1896), das Gründungsmitglied des Vereins, mit der Namensgebung des Weges geehrt wurde. Wir haben unsere Unterlagen über Flurnamen und Lagebezeichnungen entsprechend korrigiert.

Hier gibt es dazu weitere Infos: Flurnamen und Lagebezeichnungen

Der Heinrichsweg - Blick in Richtung Lorsbach, 2024 - Foto: Heiko Schmitt


Wusstet ihr … dass es in Hofheim einmal eine Universitätsklinik gab?

Das Hofheimer Kurhaus wurde 1944 vom Staat beschlagnahmt. Bis 1952 stand es der Universitätsklinik Frankfurt am Main, deren Gebäude durch den Krieg teilweise zerstört waren, als Krankenhaus für Infektionskrankheiten für Kinder zur Verfügung.

Lies auch die Geschichte des Hofheimer Kurhauses.

Foto: um 1950, Stadtarchiv Hofheim (Fotograf: A. Potempa)


Auch das gab es mal in Hofheim:
Eine Klaviersteuerverordnung

Der Hofheimer Privatier Josef Staab erhielt am 21. September 1921 einen Klaviersteuer-Veranlagungsbescheid mit folgendem Wortlaut:

“Gemäß § 1 der Klaviersteuerverordnung für die Stadt Hofheim vom 9.8.20 werden Sie für das Rechnungsjahr 1921 als Besitzer bezw. Halter eines Harmoniums zu einer Jahressteuer von 50 Mk. - wörtlich fünfzig Mark - veranlagt.

Sie werden gebeten die Steuer bis spätestens 1. November 1921 in einer Summe an die Stadtkasse zu entrichten.

Gegen diesen Veranlagungsbescheid steht Ihnen der Einspruch binnen einer Frist von vier Wochen, beginnend mit dem auf die Zustellung des Bescheids folgenden Tage, zu. Das Rechtsmittel ist bei dem Magistrat einzulegen”

Unterzeichnet war der Bescheid von Bürgermeister Oskar Meyrer.

Wie lange diese Verordnung in Betrieb war, ist nicht bekannt.

Quelle: Hofheimer Chronik, 1961

Foto: Pixabay


Wann fuhr eigentlich die erste Eisenbahn?

Am 14. Oktober 1877 brach für die Stadt Hofheim ein neues Zeitalter an. Gegen 9.30 Uhr näherte sich von Osten her eine Funken und Rauch speiende Maschine. Im Schlepp hatte die Dampflokomotive eine Reihe von Wagen mit 200 Personen. Sie feierten die Probefahrt auf der gerade fertiggestellten Eisenbahnstrecke von Höchst nach Limburg. Da zur Einweihungsfeier auch Essen und Trinken dazugehört, kehrte die Gesellschaft im Laufe des Tages im Gasthaus “Zur Krone” ein.

Hofheimer Bahnhof, um 1891 - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim


Hofheimer Rätsel: Wo gab es diesen Keller und was hat man darin gelagert?

Das ist hier die Frage? Wem fällt dazu etwas ein?

Auflösung:
Dieser Keller befand sich in der Vincenzstraße, dort wurde früher das Eis gelagert. Der Keller wurde 2004 abgerissen, es stehen dort heute Wohngebäude.

Ergänzend dazu gibt es  einen Beitrag von Roswitha Schlecker: “Die Eisernte in Hofheim”.

Abriss der Keller, 2004 - Fotoquelle; BHA


Wusstet ihr...was sich früher auf dem Gelände des Parkplatzes "Am Untertor" befand?

Bereits seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts ist der Bestand der Untermühle dokumentiert. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Mahlmühle in Betrieb. 1877 wurde die Mühle von der Fa. Engelhard in eine Lederfabrik umgewandelt, die später von den Gebrüdern Neumann bis 1960 betrieben wurde. Danach übernahm die Stadt Hofheim das Anwesen, die Gebäude wurden abgerissen. Heute befindet sich dort der Parkplatz “Am Untertor”.

Mehr Informationen findet ihr hier:
Untermühle       Lederfabriken-Neumann

Die Untermühle von der Hauptstraße/Am alten Bach aus gesehen, 1897, Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Otto Engelhard)
Lederfabrik Neumann nach dem Brand am 3.10.1962, Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)


Wo stand eigentlich die Stadtmauer?

Nach der Erteilung der Stadtrechte im Jahre 1352 ging der damalige Territorialherr, Philipp von Falkenstein, daran, die Stadtmauer bauen zu lassen. In den nächsten sieben Jahren entstanden eine Mauer, Türme und Tore. Bis auf einige Reste in der Mauergasse sind diese längst verschwunden, im Stadtgrundriss hat sich deren Verlauf gut erhalten. Die Bärengasse, Mauergasse, Stephanstraße, Krebsgasse und Burggrabenstraße bilden den Ring, an dem die Mauer stand. An der Ecke Mauergasse / Hauptstraße stand das Obertor, an der Einmündung der Burggrabenstraße in die Hauptstraße das Untertor. Drei ehemalige Türme sind bekannt: Der Hexenturm am Kellereigebäude, der Büttelturm in der Turmzeile sowie ein Turm am Ende der Krebsgasse, der nicht mehr existiert. Der Bau der Stadtmauer musste von den Hofheimer Einwohnern selbst ausgeführt werden. Bei etwa 200 Einwohnern zu damaligen Zeit war es schon eine gehörige Belastung.

Stadtmauerreste an der Mauergasse, 2016 - Foto: Heiko Schmitt


Wusstet ihr ... dass es in Hofheim einmal ein Elektrizitätswerk gab?

Im Jahre 1908 wurde das städtische Elektrizitätswerk am Kellereiplatz in Betrieb genommen.

Initiator des Hofheimer Elektrizitätswerkes war der Mechanikus Adolf Martin Mohr (1847-1913). Er war städtischer Beigeordneter, Vorsitzender des Hofheimer Lokalgewerbevereins, schuf einen Hilfsfond für erholungsbedürftige Frauen, gründete die Handwerkerkrankenkasse und war von 1889 bis 1903 Feuerwehrkommandant. Ihm wurde die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hofheim verliehen.

Mit der Inbetriebnahme des Hofheimer Elektrizitätswerkes erstrahlte erstmals elektrisches Licht in den Straßen der Stadt, das durch einen Gleichstromgenerator erzeugt wurde. Neben der Straßenbeleuchtung gab es 200 private Anschlüsse. Die Stadt förderte dies durch die Übernahme der Anschlussgebühren. Im April 1909 bekam auch der Bahnhof elektrisches Licht. Betriebsleiter des Elektrizitätswerkes war Martin Peter Weiler (1871-1948). 1936 wurde die Eigenstromerzeugung eingestellt und von den Main-Kraft-Werken 220 V Wechselstrom bezogen und in 110 V Gleichstrom umgewandelt. 1938 erwarben die Main-Kraft-Werke das Hofheimer Werk und das gesamte Stromnetz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Netz auf 220 V Wechselstrom umgestellt, wodurch das Hofheimer Elektrizitätswerk überflüssig und geschlossen wurde. 1967 wurde es abgerissen.
Information:

Quellen:
Heinz Till - Hofheimer Biografien
Hans J. Hüwe - Hofheim am Taunus

Elektrizitätswerk Hofheim - Quelle: Hüwe


1976 - Straßenumbenennungen in der Kernstadt

Am 8. Oktober 1975 beschloss die Hofheimer Stadtverordnetenversammung, dass zum 1. Januar 1976 nach der durchgeführten Gebietsreform im Stadtgebiet einige Straßen umbenannt und viele Hausnummerierungen geändert wurden. Die längste Straße wurde die Rheingaustraße, sie erstreckt sich von der Eisenbahnbrücke bis zur Autobahnauffahrt auf die A66 und ersetzte in Hofheim die Marxheimer Straße und in Marxheim die Hofheimer Straße und Weilbacher Straße.
Hier ein Überblick der geänderten Straßennamen in der Kernstadt:

  • aus der Bleichstraße wurde Alte Bleiche
  • aus der Borngasse wurde die Kurhausstraße
  • die Goethestraße wurde zur Mörikestraße
  • der Hessenring heißt jetzt Nordring
  • aus der Jahnstraße wurde die Nieder Straße
  • die Langenhainer Straße wurde in die Vincenzstraße integriert
  • aus der Marxheimer Straße wurde die Rheingaustraße
  • die Mühlgasse (von der Hauptstraße bis zur Cohausenstraße) heißt jetzt Am alten Bach
  • aus der Mühlgasse (von Am alten Bach bis zur Kurhausstraße) wurde An der Obermühle
  • die Münsterer Straße wurde in Reifenberger Straße umbenannt
  • aus der Rosengasse wurde Am Obertor
  • die Wiesenstraße heißt jetzt Cohausenstraße

Einen Überblick der geänderten Straßennamen und der umbenannten Hausnummerierungen steht hier zum Download bereit.

Alte Bleiche, 2020 - Foto: Heiko Schmitt


Wusstet ihr ... dass es am Rande der Hofheimer Altstadt einmal zwei Mühlen gab? Eine davon war die Obermühle.

Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts ist der Bestand der Obermühle dokumentiert. Bis ins 20. Jahrhundert war die Mahlmühle in Betrieb. 1991 wurde die Mühle durch ein Feuer zerstört. Auf dem ehemaligen Mühlengelände entstand ein Wohn- und Geschäftshaus (heute: An der Obermühle 1-5).

Mehr Informationen zur Obermühle findet ihr hier: Obermühle

Die Obermühle vor dem Umbau (links), vor 1903 - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim
Neubebauung auf dem Gelände der ehemaligen Obermühle, 2022 - Foto: Heiko Schmitt


WUSSTET IHR ... dass hier mal der Torbogen vom Haus Rheingauer Hof war?

Erinnert Ihr Euch noch an den Torbogen, der zwischen dem ehemaligen Capitol-Kino und dem Wohn- und Geschäftshaus der Lorsbacher Straße 1 gestanden hat?

Dieser Torbogen führte in den Innenhof des damaligen Capitol-Kinos. Durch ihn haben nach jeder Vorstellung viele Besucher das Kino verlassen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie voll es nach dem Abspann von so manchem Blockbuster dort gewesen ist. Und draußen wurde dann eifrig über den Film geredet oder der weitere Abend geplant.

Der Torbogen erinnerte mit einer großen Inschrift an die ehemalige Gastwirtschaft “Rheingauer Hof”, die mal an dieser Stelle war. Das Foto vom 8. September 2007 zeigt den Torbogen wenige Tage vor dem Abbruch. Die Absperrgitter für die Baustelle wurden bereits aufgestellt. Das Kino und somit auch der Torbogen wurden damals abgerissen um für einen Neubau Platz zu schaffen.

Noch heute kann man die Sperrzone auf der Lorsbacher Straße sehen, die für die Freihaltung der Torausfahrt dort einst markiert wurde. Auf dem Foto vom 3. Juni 2020 ist direkt unter der Hausnummer „1A“ auch die Gedenktafel für das „Museum im Freien“ zu erkennen, die genau an jener Stelle, an der sich einst der Torbogen befunden hat, an den Rheingauer Hof erinnert.

Wenn Ihr mehr über die Geschichte des Rheingauer Hofes erfahren wollt, dann könnt Ihr hier nachlesen: Rheingauer Hof

Text: Heiko Schmitt

08.09.2007
03.06.2020 - Fotos: Heiko Schmitt


ERINNERT IHR EUCH NOCH ... an dieses einmalige Verkehrsschild am Haus Hauptstraße 20

Man beachte das wahrscheinlich speziell angefertigte Verkehrsschild an der Hausecke der Hausnummer 20 zur Mauergasse. Die Hauptstraße war damals noch in südlicher Richtung Einbahnstraße und das Schild hat auf den hervorstehenden Erker der Hauptstraße 20a hingewiesen. Fahrzeuge mit einer Höhe von über 2,8 m hätten nicht mehr unter den Erker gepasst und mussten diesen umfahren. Auch die an der Ecke des Erkers hängende rote Fahne sowie die darunter befindliche rote Warnleuchte (unter dem Wort "doch") haben nochmals auf die Gefahrensituation aufmerksam gemacht. Heute ist die Einbahnstraßenregelung in nördliche Richtung und es befindet sich südlich vor dem Erker aus diesem Grund ein Poller.

Damals gab es noch ein Spruchband um den gesamten Erker. Auf diesem war zu lesen: "Neue Häuser, neuer Raum, mögen sich gestalten \ *Der Erinnerung schöner Traum, hängt doch an dem alten *". Unter dem Erker war noch ein weiterer Text: "1600 - 1800 kurfürstliches Mainzisches Zollhaus * restauriert 19??" (die Jahreszahl der Restauration ist leider durch den Stützbalken verdeckt).

Bemerkenswert ist auch die Figur, die im Jahr 1972 noch auf einem kleinen hervorstehenden Podest an der Frontseite des Erkers aufgestellt war und zudem die alte Hängeleuchte unter dem Giebel des Erkers.

Damals war ausschließlich das Fachwerk des Erkers sichtbar. Das restliche Haus 20 und 20a waren - wie fast alle Fachwerkhäuser in Hofheim - noch komplett verputzt.

Weitere Informationen zu den Häusern Hauptstraße 20 und 20 a findet ihr hier im Rahmen unseres "Historischen Stadtrundganges".

Text: Heiko Schmitt

Hauptstraße 20
Hauptstraße 20a - Zollerker - Fotos: Rolf Schmitt, Mai 1972


ERINNERT IHR EUCH NOCH ... an das Haus hinter dem Kirchturm von St. Peter und Paul

Dieses Haus stand noch vor etwa fünfzig Jahren direkt hinter dem Kirchturm von St. Peter und Paul, direkt an dem “Kirchgässchen”, das von der Hauptstraße unter dem Kirchturm durch bis zur Mauergasse führt. Das ältere Foto stammte aus dem Jahre 1972 von Rolf Schmitt, zum Vergleich seht ihr ein Foto seines Sohnes Heiko Schmitt aus dem Jahre 2011. Das Haus wurde in der ersten Hälfte der 1970er Jahre gemeinsam mit weiteren Häusern in der Langgasse abgerissen. Heute befindet sich dort der Kinderspielplatz an der Langgasse.

Weitere Informationen zu dem Umfeld der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul findet ihr hier im Rahmen unseres "Historischen Stadtrundganges".

Foto 1972: Rolf Schmitt
Foto 2011: Heiko Schmitt


ERINNERT IHR EUCH NOCH ... an den Brunnen vor dem Rathaus am Chinonplatz

Der Brunnen wurde anlässlich des 625-jährigen Jubiläums zur Verleihung der Stadtrechte an Hofheim im Jahr 1977 eingeweiht und befand sich auf der etwas erhöhten Ebene des Chinonplatzes vor dem Eingang zum heutigen Rathaus der Stadt Hofheim.

Den Brunnen zierte eine Plastik eines römischen Bronzeaufsatzes, der sogenannten „Adlergruppe“. Die nur wenige Zentimeter große Original Bronze wurde von Hans-Günther Rühl im Bereich eines ehemaligen römischen Erdlagers auf dem Hochfeld gefunden und wird um 30 n. Chr. datiert.

In Anlehnung an diesen Fund wurde die Brunnenplastik von Josef Werocsy aus Hofheim-Langenhain entworfen. Durch eine Spende von Dr. I. Graute-Oppermann konnte die Plastik von der A. Mohr Maschinenfabrik in Hofheim gegossen werden.

Am 14. August 2010 entstand das letzte Foto, auf dem der Brunnen noch vollständig zu sehen ist. Auf diesem Foto kann man auch die umfangreiche Bepflanzung erkennen, die es um das Rathaus mal gegeben hat. Schon am 21. August 2010 bot sich dem Betrachter ein sehr trostloser Anblick. Die Adlergruppe wurde bereits entfernt und eingelagert, der Sockel der Plastik befindet sich noch im Zentrum des bereits teilweise zerstörten Brunnens. Im Hintergrund kann man die Bautätigkeiten am Chinon Center und im Bereich der Elisabethenstraße erkennen.

Es dauerte über 11 Jahre, bis die Plastik im Hofheimer Stadtbild wieder zu sehen war. Die Adlergruppe steht nun auf ihrem alten Brunnen-Sockel vor dem neu gebauten Stadtarchiv. Wie das Foto vom 18. August 2023 zeigt, wurde auf der Piazzetta bzw. dem Buccinoplatz ein sehr schöner neuen Standort für die Plastik gefunden.

Rathaus-Brunnen am 14. August 2010
Rathaus-Brunnen am 21. August 2010
Am neuen Standort auf dem Buccinoplatz, 18. August 2023 - Fotos: Heiko Schmitt


WUSSTET IHR ... dass es in Hofheim auch einmal ein "Fräulein vom Amt" gab?

Der Beruf der Telefonistin war eine der ersten Tätigkeiten, die sich um die Jahrhundertwende von 1900 als typische „Frauenberufe“ etablierten. Sie stellten die Telefonverbindungen per Hand am Klappenschrank her. An diesem Schrank hatte jeder eine eigene Anschlussbuchse. Jeder Telefonanruf begann mit der Kontaktierung des zuständigen Postamts und einer kurzen Kommunikation mit der zuständigen Vermittlungs- oder Fernmeldebeamtin, die dann durch Steckverbindungen das Gespräch mit dem gewünschten Teilnehmer herstellte. Erst 1966 war in Deutschland das Telefonnetz so weit ausgebaut, dass die Vermittlung der Gespräche durch eine zwischengeschaltete Instanz nirgendwo mehr notwendig war.

Für Hofheim saß das “Fräulein vom Amt” natürlich im Postamt, welches sich von 1900 bis 1927 in der Hattersheimer Straße 4 (zwischen Bahnhof und Brückenauffahrt nach Marxheim) direkt an der Rheingaubrücke befand und später in die Wilhelmstraße 13 umzog.

Eine dieser freundlichen Stimmen war u.a. Antonie (Toni) Landler (1902-1995), die Tochter des Malers Andreas Landler. Sie lernte ihren späteren Mann, den Josef (Seppel) Krupp (1896-1986), am Briefkasten am alten Rathaus kennen und heiratete ihn 1922. 1926 kam Sohn Hermann zur Welt, der spätere Maler Hermann Krupp (1926-2019).

Den Hinweis verdanken wir ihrer Enkelin Dr. Ingrid Krupp M.A..

Antonie Krupp geb. Landler, 1927 - Bildquelle: I. Krupp


WUSSTET IHR ... dass an der Ecke Zeilsheimer Straße / Gartenstraße einmal eine Tankstelle stand?

Diese Gasolin-Tankstelle an der Zeilsheimer Straße, Ecke Gartenstraße,  wurde in den 1950er Jahren erbaut, heute ist davon nichts mehr zu sehen. Auf dem Gelände der Tankstelle wurde ein Wohngebäude errichtet.

Tankstelle an der Ecke Zeilsheimer Straße / Gartenstraße - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)


Was hat die Taubengasse mit "Tauben" zu tun?

GAR NICHTS!

Eigentlich ist die Straßenbezeichnung ein Schreibfehler! Die Gasse hat ihren Namen abgeleitet von dem Wort “Dauben”. Denn Fass-Dauben wurden in dieser Gasse beim Küfermeister Johann Nikolaus Kippert (1806-1872) und dessen Sohn Joseph Kippert (1834-1875), ebenfalls Küfer, produziert und repariert. Die Fässer wurden für die Lagerung von Wein benötigt. Weinbau wurde damals intensiv unterhalb des Kapellenberges betrieben.

Taubengasse - Fotos: Wilfried Wohmann


WISST IHR ... wo das älteste Fachwerkhaus in der Altstadt steht?

Das sind die ältesten Fachwerkhäuser in der Hofheimer Altstadt, kennt ihr sie alle?

Foto 2022: Heiko Schmitt


Wo war die Schulgass'?

Die “Schulgass” gab es nur im Volksmund. Die ehemalige Schule in der Burgstraße 9 diente von 1833 bis 1928 als Schulhaus. In Ableitung dazu war es für die Hofheimer halt die “Schulgass”. Die Straße selbst hatte anfangs den Namen Burggasse, später und auch noch heute heißt sie Burgstraße.

Informationen zur Schule in der "Schulgass" findet ihr hier: Altes Schulhaus

Burgstraße - Zeichnung von Martin Weiler, 1931


WUSSTET IHR ... dass hier Zwieback für Hofheim und die Welt produziert wurde?

Wie ein Mainzer nach Hofheim kam und es für Zwieback bekannt machte. Hier das tolle Fundstück aus dem Stadtarchiv.

Passend dazu unser Beitrag zum ehemaligen "Café Staab".

Foto 2022: Heiko Schmitt


Wo befindet sich diese Treppe?

Wer kennt diese Treppe?

Die Aufnahme stammt aus den 1950er Jahren.

Die Treppe verbindet die untere mit der oberen Breckenheimer Straße.

Treppe Breckenheimer Straße - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)


Was sind denn die Schippelgärten?

Als die Stadtmauer noch stand, sie wurde etwa 1820 abgerissen, endete die Langgasse an der heutigen Kreuzung Stephanstraße/Mauergasse. Oberhalb der Stadtmauer gab es in den Gärten eine sogenannte “Sommerkegelbahn”, dort wurden die Kugeln “geschippelt”. Daher bekam dieses Gebiet seinen Namen “Schippelgärten”. Dies ist in den amtlichen Stockbüchern im Zeitraum von 1853 bis 1906 dokumentiert. Im Hofheimer Lagerbuch von 1764 ist bereits von einem Flurnamen “Schübell Garten” und “Schibell Garten” die Rede. Vermutlich ist diese Flurbezeichnung bereits mehrere Jahrhunderte alt.


Wo befindet sich dieses Gebäude?

Viele von uns und unseren Vorfahren sind hier in die Schule gegangen. Wir sehen die Fassade der Turnhalle der Pestalozzi-Schule in der Ostendstraße. Die bedeutendste Einzelinvestition in der Amtszeit des Bürgermeisters Oskar Meyrer war der Bau der Pestalozzi-Schule vor fast einhundert Jahren: am 1. Juli 1928 wurde das damalige Volksschulhaus bezogen. In der anschließenden Zeit war sie eine Volksschule von Klasse 1 bis 8 teilweise mit gehobenen Klassen.

Pestalozzischule Turnhalle - Foto: Wilfried Wohmann


WUSSTET IHR ... dass auf diesem Grundstück einmal das Kreishaus des Main-Taunus-Kreises entstehen sollte?

Auf diesem von Karl Jakobi erstellten Foto von 1952 sehen wir das Grundstück an der Ecke Staufenstraße / Lindenstraße. In den 1930er Jahren war geplant, hier das Kreishaus des Main-Taunus-Kreises zu errichten.

Details zu dieser Idee findet ihr in dem Beitrag “Wie Hofheim zur Kreisstadt wurde”.

Heute steht an dieser Stelle das Martha-Else-Haus.

Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)


WUSSTET IHR ... dass hier über zwei Jahrhunderte und fünf Generationen eine Töpfer-Werkstatt war?

Wusstet Ihr …, dass das Haus “Burgstraße 7”, wo wir heute im Schaufenster eine Kugelbahn finden, über zwei Jahrhunderte und fünf Generationen eine Töpfer-Werkstatt war?

Der derzeit früheste hier bekannte Töpfer war Adam Westenberger (1785-1865), es folgte ihm sein Sohn Jakob Westenberger (1808-1874). Jakob war ledig und ist als Förderer der Hofheimer Jugend bekannt, nach ihm ist die “Jakobsruhe” an der Ecke Kapellenstraße / Albertsweg benannt. Die Töpfer-Werkstatt erbte Adam Faust III. (1848-1936), der gleichzeitig auch Stadtrechner war, ihm folgten sein Sohn Jakob Faust (1878-1962) und wiederum dessen Sohn Emil Faust (*1907).

Weitere Infos zur Kugelbahn findet ihr hier.

Fotos: Heiko Schmitt


WUSSTET IHR ... dass es in der Lorsbacher Straße ein Kino gab?

Wer kennt noch das Capitol-Kino an der Lorsbacher Straße welches im November 1951 eröffnet wurde? Gerade wenn Kinotag war, stand man gerne entlang der Lorsbacher Straße in der Schlange, um noch eine Karte zu ergattern so wie auch dem Foto ein Ansturm von Schülern am 21. März 1952 zu sehen ist.

Auf dem historischen Foto ist rechts vom Capitol noch der alte Treppenaufgang zur Brücke über die Bahn zur heutigen Rheingaustraße zu sehen. Heute befinden sich am Standort es damaligen Kinos im 2016 fertig gestellten CAPITOL 2.0 Gebäude Optik Waller und Skyline Immobilien sowie ein Sportstudio.

Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)


WUSSTET IHR ... dass diese alte Turnhalle in den 50ern in Wohnungen umgewandelt wurde?

In der ehemaligen Turnhalle des TV Vorwärts am Ende der Kurhausstraße wurden Anfang der 1950er Jahre Wohnungen eingebaut, da nach dem 2. Weltkrieg große Wohnungsnot herrschte. Der TV Vorwärts hatte die Turnhalle bereits 1942 an die Stadt verkauft. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Bolzplatz.

Hier geht´s zur Geschichte des Vereins “TV Vorwärts” (1902-1942).

Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)


WUSSTET IHR ... was es hier zu sehen gibt?

Könnt ihr sagen, was auf dem Bild zu sehen ist und wo? Ein kleiner Hinweis: Es ist etwas im Bild zu sehen, was heute dort noch existiert.

Auf dem Bild seht ihr das Richtfest des Feuerwehrgerätehauses in der Elisabethenstraße im Jahre 1961, im Hintergrund (oberes Bild) sieht man die Esso Tankstelle. Seit über 10 Jahren befindet sich das Chinon Center auf dem Gelände des damaligen Feuerwehrgerätehauses und des Schwimmbads. Übrigens, auf der anderen Seite der Elisabethenstraße stand zu diesem Zeitpunkt noch das Elektrizitätswerk, ebenfalls im oberen Bild zu sehen.

Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)


WUSSTET IHR ... dass sich hier heute ein großes Bankgebäude befindet?

Heute starten wir mit einer neuen Serie: “Wusstet ihr…” Hier werden wir Gebäude, Gegenstände u.ä. vorstellen, die heute in Hofheim nicht mehr existieren. Wir starten heute in der Hauptstraße. Im Gebäude “Hauptstraße 75” befand sich Anfang der 1950er Jahre der Friseursalon Kraft, anschließend wurde hier der Neubau der Hofheimer Volksbank errichtet und so sieht es heute dort aus: Siehe rechts unten.

Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi)
Hauptstraße 75, 2016 - Foto: Heiko Schmitt


Wer weiß, wo dieses Foto aufgenommen wurde?

Der Kiosk befand sich neben der Mauer des früheren Kellereihofes auf dem Grundstück von Philipp Hauck, dort, wo die rechten Stühle und Tische platziert sind (Foto: siehe unten). Heute befindet sich dort das "Café Tass" und der Platz heißt jetzt Ludwig-Meidner-Platz.

1950er Jahre - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Hermann Jughenn)
2022 - Foto: Heiko Schmitt


Wer sind diese Herren?

Vor Monaten hatten wir gefragt: Wer sind diese Herren?

Jetzt haben wir das Rätsel gelöst. Das Foto entstand am 29. Juli 1950 im Garten neben der Turnhalle des TV 1860 anlässlich der 90-Jahr-Feier des Vereins. Es zeigt den damaligen Vorsitzenden des Turnvereins 1860 Franz Weiler mit den ältesten Mitgliedern des Vereins. Geholfen hat uns bei der Suche das Stadtarchiv Hofheim, wo die älteren Ausgaben der Hofheimer Zeitung archiviert werden. Die Ausgabe vom 4. August 1950 beinhaltete einen Artikel über die Jubiläumsfeier mit diesem Bild. Freundlicherweise hatte der Redakteur die Namen dieser Vereinsmitglieder vermerkt. Wir sagen danke.

Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim (Sammlung Karl Jakobi) - Bearbeitung: Wilfried Wohmann


WISST IHR, wo sich dieses Zeichen befindet und welche Bedeutung es hat?

Heute haben wir wieder ein Hofheimer Rätsel für euch:

Weiß jemand, wo dieses Zeichen zu finden ist und was es darstellen könnte?

Dieses gemauerte Zeichen befindet sich am ehemaligen evangelischen Pfarrhaus in der Kurhausstraße 43. Es ist lediglich von einem Seitenweg einsehbar. Es handelt sich um ein so genanntes Freimaurerzeichen. Vermutlich war der damalige Bauherr (um 1900) Mitglied der Freimaurer-Gemeinschaft.

Foto: Wilfried Wohmann


WISST IHR, wo sich diese Plastik befindet?

Hofheimer Rätsel aus der Serie “Hofheim auf den 2. Blick” von unserem Mitglied Reiner Scholz, der sich mit seinem wachsamen Auge immer wieder auf die Suche nach kleinen Besonderheiten in Hofheim begibt.

Diese Plastik konnte als Krönung Mariens identifiziert werden. Wieso die Personen nackte Knie haben (was eigentlich untypisch ist), bleibt ungeklärt. Die Entstehungszeit der Plastik wird auf vor 1880 datiert.

Wisst ihr, wo die Plastik zu finden ist?

Die Auflösung des Rätsels:

Hauptstraße 51, neben dem Haus "Krone" (siehe rechts unten).

Foto: Reiner Scholz
Foto: Heiko Schmitt


Hofheimer Rätsel - Speicherfund aus der Burg-Apotheke

Das Bild wurde auf dem Speicher der früheren Burg-Apotheke vom neuen Besitzer gefunden und der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt (BHA) übergeben. Die BHA hat das Foto dann weiter an das Stadtarchiv übergeben. Vermutlich ist das Foto vor dem früheren Marienheim entstanden. Das Foto wurde anlässlich des Ausscheidens aus dem aktiven Wehrdienst und dem Übergang in die Reserve der abgebildeten Soldaten der 4. Kompanie des Füsilier-Regiments „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80 im Jahr 1900 gemacht. Das Regiment war damals in Wiesbaden und Bad Homburg in Garnison. Die von Hand eingefügte Kilometerangabe am rechten Bildrand lässt darauf schließen, dass der Soldat, dem dieses Foto ursprünglich gehörte, eventuell nicht aus Hofheim stammte und das Bild erst auf antiquarischem Weg hierhergekommen ist. Mit dem Bau des Marienheimes wurde erst 1904 begonnen. Es gibt also einige Rätsel für die wir keine Lösung haben.

Wo wurde das Foto aufgenommen? Könnt Ihr uns helfen bei der Lösung dieses Rätsels?

Das Rätsel ist bisher leider ungelöst.

Hinweise könnt ihr uns an histstorisches-hofheim@email.de schicken.

Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim


Hofheimer Rätsel - Kennt ihr den Schlampertoni?

Er ist ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche. Er ist Schutzpatron der Bäcker, Schweinehirten, Bergleute und Sozialarbeiter. Er wird bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten und Viehkrankheiten als auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände (daher scherzhaft: "Schlampertoni") angerufen. Zudem soll er zu einer guten Geburt, zum Altwerden und zu einer guten Ernte verhelfen. Besonders bekannt ist sein Patronat über die Armen (unter dem Namen Antoniusbrot werden Spenden für Notleidende gesammelt).

Des Rätsels Lösung:

Die Statue des Antonius von Padua findet ihr in der Hauptstraße 32 am Haus von Lederwaren Wischert, unterhalb der katholischen Kirche St. Peter und Paul (siehe unten). Die Statue ist nicht so leicht zu entdecken, weil sie an der Hausecke in Höhe des 1. Obergeschosses angebracht ist.

Foto: Reiner Scholz
Foto: Heiko Schmitt


Hofheimer Rätsel - Max und Moritz in Hofheim?

Max und Moritz rochen dieses.
„Schnell aufs Dach gekrochen!“ hieß es.
Durch den Schornstein mit Vergnügen
Sehen sie die Hühner liegen,
Die schon ohne Kopf und Gurgeln
Lieblich in der Pfanne schmurgeln.


Aus „Max und Moritz - zweiter Streich“ von Wilhelm Busch - Hofheim auf den 2. Blick - Idee und Foto: Reiner Scholz

Es mag nicht viele Häuser in Hofheim geben, denen Max und Moritz als Windfahne dienen. Na, wisst Ihr, wo das ist?

Und hier ist die Lösung des Rätsels:
Hauptstraße 61 / Ecke Am Untertor (siehe rechts unten)

Das Haus wurde 1897 von Ottmar Fach umgebaut. Dabei wurde auch das Türmchen errichtet. Ob die Windfahne mit "Max und Moritz" auch zum damaligen Zeitpunkt errichtet wurde, ist leider nicht bekannt.

In unseren Sozialen Medien wurden die richtigen Mitteilungen gesendet. Danke fürs Mitmachen.

Foto: Reiner Scholz
Foto: Heiko Schmitt






Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim (Heiko Schmitt, Wilfried Wohmann)



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